Rezension

Eine tolle Geschichte über eine Jugend in den Nullerjahren

Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne -

Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne
von Sina Scherzant

Bewertet mit 4 Sternen

Katha ist vierzehn und nicht wie andere Teenies in erster Linie mit sich selbst beschäftigt, sondern kümmert sich in erster Linie um alle anderen. Eckt nicht an, macht keinen Ärger. Sie liebt ihre kleine Schwester Nadine über alles und kocht nicht nur für sie, sondern sorgt auchdafür, dass sie sich aufgehoben fühlt. Die Ehe ihrer Eltern ging in die Brüche und die Mutter zieht mit Katha und Nadine in eine neue Stadt. Sie ist erreicht ihre Töchter emotional kaum und ist mit der Bewältigung der Trennung und der Arbeit ausgelastet. Der Vater interessiert sich wenig bis gar nicht für seine Töchter.

Während Katha mit ihrer Chamäleonfähigkeit schnell Zugang zu einer neuen Clique findet, tut Nadine sich schwer.

Kathas Clique trifft sich oft bei Sofie und ihrer Mutter Lica zuhause. Lica ist wie eine große Schwester für die Mädchen, hört zu, behandelt sie nicht von oben herab und baut Vertrauen auf.

Es gibt viele Episoden aus dem Leben der Mädchen: ein toter Hamster, Freibadbesuche, erste Erfahrungen mit Jungs, die neue Freundin des Vaters.
Manche sind unterhaltsam, manche sprechen auch sehr ernste Probleme an.
Die Mischung hat mir sehr gut gefallen.

Ich hab mich sehr an meine Jugend in den 00er Jahren erinnert, der Zeitgeist ist perfekt eingefangen. Der Schreibstil ist richtig toll, jugendlich leicht, aber auch mit tiefgründigen Passagen durchzogen.

Eine schreckliche Entwicklung bringt Katha dazu, sich mehr auf sich selbst zu konzentrieren.

Ich habe das Buch in mehreren Stücken gelesen, die Geschichte hat für mich keine Sogwirkung erzeugt. Für mich lebt sie eher von den Charakteren, der Sprache und meinen aufkommenden Erinnerungen.

Aus diesen Gründen eine Leseempfehlung, vor allem für alle, die in den 00er Jahren ihre Jugend oder Kindheit durchlebt haben.