Rezension

Eine unterhaltsame Geschicht in einer interessanten Gesellschaftsordnung

Töchter des Mondes - Cate - Jessica Spotswood

Töchter des Mondes - Cate
von Jessica Spotswood

Natürlich ist bei einem Buch der Inhalt wichtiger als die Optik. Dennoch fällt es durchaus positiv auf, wenn besonderen Wert auf eine schöne Optik gelegt wurde. Dies ist beim ersten Teil der "Töchter des Mondes" - Trilogie von Jessica Spotswood auf jeden Fall gegeben. Nicht nur der Schutzumschlag ist eine Augenweide - was in echt noch deutlicher zum Ausdruck kommt als auf dem Bildschirm - auch der eigentliche Einband ist mit viel Liebe gestaltet, ebenso die Verzierungen im Innern des Buches.

Die Handlung von "Cate", dem ersten Band der Trilogie, erzählt in der Ich-Form aus Cates Sicht. Eigenltich kein großer Freund dieser Erzählform, hat es mich hier doch keinesfalls gestört. Sehr interessant auch die Gesellschaftsordnung, in der die Geschichte der drei Schwestern spielt: Ende des 19. Jahrhunderts in Neuengland regiert die "Bruderschaft", die vor einiger Zeit die Herrschaft der Hexen zu Fall brachte und jetzt extrem puritanisch darauf achtet, dass nicht etwa irgendwelche Hexen  ihrem Handwerk nachgehen. So stehen alle weiblichen Wesen unter enormer Beobachtung, müssen sich stets sittsam und häuslich verhalten, Bildung schadet eher als dass sie nützt und mit 17 Jahren muss jede junge Frau entweder heiraten, oder der Schwesternschaft beitreten - dem caritativen weiblichen Zweig der Bruderschaft.

Inmitten dieser gefährlichen Gesellschaftsordnung versucht nun Cate als älteste der drei Schwestern, ihre Familie vor Entdeckung zu schützen - denn als Hexe enttarnt zu werden ist kein Spaß - nicht einmal ihr Vater weiß davon, so hat es die Mutter vor ihrem Tode gewollt - wäre er doch zu schwach, die Mädchen vor der Bruderschaft zu schützen. Doch Maura und Tess machen es ihr nicht leicht und lehnen sich gegen ihre Anordnungen auf. Darüber hinaus naht ihr siebzehnter Geburtstag und damit ihre Entscheidung und gerade jetzt will der Vater ihr auch noch eine Gouvernante aufs Auge drücken...

Der Lesefluss ist von Beginn an sehr gut - Jessica Spotswoods Schreibstil paßt perfekt in diese Welt, die sehr an die Anfänge des viktorianischen Zeitalters erinnert. Darüber hinaus werden die Hauptprotagonisten, allen voran die drei Schwestern, sehr eingehend charakterisiert und vorgestellt, sodass man von ihnen ein genaues Bild vor Augen hat.

Auch wenn sich die Handlung selbst nur langsam entwickelt, kommt nirgendwo ein Gefühl der Langeweile oder Übergenauigkeit auf - ich habe es sehr genossen, die Entwicklungen mit Cate zu erleben! Unvorhergesehene Ereignisse tun ihr übriges, dass man sich als Leser sehr gut unterhalten fühlt.

Auch wenn "Töchter des Mondes - Cate" unter das Genre Jugendbuch fällt, ist dies doch höchstens ein Mindestalter, denn auch als Erwachsene hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich den zweiten Teil "Töchter des Mondes - Sternenfluch" auf jeden Fall lesen werde.