Rezension

Eine wunderschöne MINT-Liebesgeschichte mit einigen ernsten Themen

Not in Love – Die trügerische Abwesenheit von Liebe -

Not in Love – Die trügerische Abwesenheit von Liebe
von Ali Hazelwood

Bewertet mit 4 Sternen

Mit ihren Romanen hat Ali Hazelwood bereits einige Male gezeigt, dass ein MINT-Setting spannend sein kann. Dieses Buch ist hier keine Ausnahme. Die einzige Besonderheit bzw. Änderung zu ihren bisherigen Büchern ist, dass dieses etwas erotischer ist. Es gibt eindeutig mehr sexy Schlafzimmerszenen und die Sprache ist etwas freizügiger geworden. Ich fand, dass dies gut zu den Charakteren und in die Handlung passte. Somit hat mich die Abweichung der ansonsten eher zahmen RomComs nicht gestört. Ich könnte allerdings auch gut verstehen, wenn das einem Leser zu sexy wird.

Bei den Büchern der Autorin gefällt mir besonders, dass sie mit jedem einzelnen Buch einen neuen Aspekt der naturwissenschaftlichen Welt in den Vordergrund rückt. Dieses Mal geht es besonders um Patente und das Recht am eigenen geistigen Eigentum. Nicht jeder, der Jahre lang an einem Thema forscht und dazu auch ein Patent anmeldet, kann über dieses Wissen einfach verfügen. Wie kompliziert oder auch frustrierend dies sein kann, müssen beiden Hauptpersonen in diesem Roman erfahren. Es ist grandios, dass hier auch andere Sichten wie Universitäten oder auch Firmen gezeigt werden. Nicht jede Firma kauft auch ein Patent ein, um es zu nutzen. Manchmal möchte man auch etwas habe, nur damit es kein anderer bekommen kann. Wie so häufig sind hier Themen vielschichtiger als sie auf den ersten Blick scheinen.

Damit das Thema leicht verdaulich bleibt, ist es eingebettet in eine Liebesgeschichte. Der Leser lernt Rue Siebert kennen, die mit ihren leicht autistischen Zügen ganz besonders ist. Pflanzen sind ihr lieber als Personen und ihre Routinen sollten am besten nicht gestört werden. Ein One-Night-Stand jedes Quartal sorgt dafür, dass es ihr körperlich gut geht und sie trifft sich niemals erneut mit einem Typen, damit es nur ja nicht emotional werden kann. In jeder Sicht handelt Rue logisch. Dass ihr Verhalten daher schlüssig und sie immer ehrlich ist, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Mir ist das Herz aufgegangen, dass sie zwischen den Buchseiten jemanden gefunden hat, der sie genauso nimmt, wie sie ist. Dass ihr jemand zeigen kann, dass sie genug ist und sich nicht anpassen muss. Dieser jemand ist Eli, der zwar auf den ersten Blick sehr attraktiv ist, aber auf den zweiten Blick überhaupt nicht kompatibel wirkt. Seine Firma möchte immerhin als Investor gerade Rue’s Arbeitgeber übernehmen. Ein Spannungsgefüge ist da vorprogrammiert.

Mit 480 Seiten ist dies kein ganz dünnes Buch, allerdings hätte ich mir noch viele Kapitel mehr gewünscht. Ich bin komplett in diese Welt eingetaucht und habe die Geschichte innerhalb von zwei Tagen verschlungen. Auch wenn der Roman ein bisschen anders ist als die anderen Bücher von Ali Hazelwood, hat er mir doch genauso gut gefallen. Ich werde definitiv auch die nächsten Romane von ihr lesen.