Rezension

Einer meiner beiden Lieblings-Fitzeks als Hörspiel

Das Kind - Sebastian Fitzek, Johanna Steiner

Das Kind
von Sebastian Fitzek Johanna Steiner

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Anwalt Robert Stern hat schon so einiges mit seinen Mandanten erlebt, aber das, was ihn jetzt erwartet, ist schlimmer als alles, was bislang da gewesen war. Der 10-jährige Simon hat einen Gehirntumor und wird aller Voraussicht nach sterben. Aber das ist nicht der Grund, weswegen er einen Anwalt braucht. Simon ist fest davon überzeugt ein Serienmörder zu sein. Er führt den Anwalt zu einer Leiche und noch einer und es gibt noch viele mehr. Stern will damit eigentlich nichts zu tun haben, er glaubt nicht an Wiedergeburt. Doch dann erhält er mysteriöse Botschaften eines Mannes, der behauptet sein Sohn, Felix, sei noch am Leben. Felix war doch kurz nach der Geburt gestorben! Aber was, wenn nicht? Also bleibt ihm nichts anderes übrig, als alles zu tun, was von ihm verlangt wird.

 

 

„Das Kind“ war mein zweiter Fitzek, als ich damals anfing Krimis und Thriller zu lesen. Der erste war „Amokspiel“. Nachdem ich mit Hörspielen angefixt wurde, suchte ich nach Nachschub und was habe ich gefunden? „Das Kind“ und „Amokspiel“ gibt es auch als Hörspiele. Also habe ich sie mir direkt bestellt. Dieses Mal habe ich aber mit „Das Kind“ angefangen.

 

Die Idee fand ich direkt interessant: gibt es Wiedergeburt? Kann es wirklich sein, dass ein schwer krankes Kind die Wiedergeburt eines Serienmörders ist? Und wenn nicht, woher weiß Simon dann all diese Dinge? Wieso weiß er, wie die jeweilige Leiche ermordet wurde und wann?

 

Und dann die Behauptung, Sterns Sohn sei noch am Leben. Wie kann das sein? Wie kann diese Stimme davon wissen? Er hatte doch den kleinen kalten Körper in den armen Gehalten! Wie soll er da noch am Leben sein? Doch allein die Möglichkeit, dass es wahr sein könnte, sorgt dafür, dass Stern keine Ruhe mehr findet. Er würde alles tun, um seinen Sohn zurückzubekommen.

 

Die Stimme spornt ihn an in Simons Fall zu ermitteln, doch was hat sie davon? Warum erpresst sie ihn mit Informationen über seinen Sohn? Was steckt dahinter?

 

Der Fall jagt Stern quer durch die Stadt, bringt ihn mehr als einmal in Lebensgefahr und stellt alles auf den Kopf, woran er jemals geglaubt hat. Und eine Frage bleibt: gibt es Wiedergeburt?

 

 

Ich habe das Buch dieses Mal als Hörspiel gehört. Ich fand es recht gut umgesetzt, allerdings hatte ich große Probleme „die Stimme“ zu verstehen. Sie ist ja verzerrt, damit man sie nicht mit einem der anderen Charaktere in Verbindung bringen kann, aber leider in einer Art verzerrt, die es mir manchmal fast unmöglich macht, die Worte zu verstehen.

Die anderen Sprecher fand ich sehr gut, allerdings mag ich das Buch als Buch lieber, als als Hörspiel. Das ist in dem Fall einfach Geschmackssache. Ich fand es als Buch noch spannender, als Hörspiel musste ich ab und an aufpassen, nicht gedanklich weg zu driften.

 

Manch einem ist die Story vielleicht zu weit hergeholt, ich fand sie stimmig. Für mich ergab sie wirklich Sinn, wenn man am Ende bei der Auflösung erfährt, worum es wirklich geht. Allerdings ist es wirklich heftig. Es geht um teilweise recht übel aussehende Leichen und die Kinderschänderszene. Wenn man hört, wie sich die Täter rechtfertigen, ist das wirklich Übelkeit erregend.

 

 

Fazit: Dieses Buch gehört zu meinen Lieblings-Fitzeks. Allerdings mag ich es als Buch doch lieber als als Hörspiel. Das lag zum einen daran, dass ich die Stimme des Bösen, der sie mit technischen Mitteln verzerrt hatte, kaum verstand – manchmal auch einfach gar nicht. Und zum anderen daran, dass ich immer wieder weggedriftet bin. Beim Buch ist mir das noch nie passiert.

 

Trotzdem ist das Hörspiel ein Erlebnis. Dem Buch wird hier auf ganz neue Art Leben eingehaucht und ich freue mich wirklich, dass ich es gehört habe.

 

Bei der Bewertung fahre ich zweigleisig. Das Hörspiel bekommt von mir 3,5 Sterne, das Buch selbst 5.