Rezension

Ella, ein verfluchter Magier und die Rettung der Welt...?

Hexenfluch - Lynn Raven

Hexenfluch
von Lynn Raven

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ella Thorens ist eine junge Ärztin, die mit viel Leidenschaft und Hingabe für ihren Beruf lebt, sie würde ihn niemals aufgeben auch nicht wegen eines Mannes. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie sich nachdem ihre letzte Beziehung in die Brüche ging, geschworen hat nie wieder eine Beziehung einzugehen oder auch nur einem Mann wieder zu vertrauen. Allerdings währt ihr Vorsatz in dieser Hinsicht nicht lange. Unerwartet trifft sie in einer dunklen Seitenstraße auf den schwer verletzten Christian Havreux, als sie ihm hilft weckt sie damit ihre verborgene "Gabe" Menschen zu heilen. Allerdings hat diese "Gabe" auch einen großen Nachteil für Ella, sie übernimmt nämlich die "Verletzung" des Geheilten. Und so kann sie nur durch eine Notoperation gerettet werden. Als sie anschließen wieder aus dem Krankenhaus entlassen wird, trifft sie unverhofft wieder auf Christian Havreux, der ihr erklärt sie sei eine "Heilerin". Und sie müsse jetzt sehr vorsichtig sein, den nicht nur er hat ihre "Macht" gespürt sondern auch der Rest der magischen Welt, und damit ins besondere die böse Seite dieser. Ella willigt ein von Christian die "Basics" zu lernen um ihre "Gabe" kontrolliert einsetzten zu können und schon ziemlich bald verliebt sie sich in diesen geheimnisvollen Mann. Was Ella allerdings nicht ahnt, ihr Freund gehört selbst zu den bösen, einst verkaufte er seine Seele an die Dämonenfürstin Lyshera und treibt seit nun 800 Jahren sein Unwesen im Auftrag seiner Herrin oder auch in eigener Sache. Auch ist er gefürchtet bei den Guten ebenso wie bei den Bösen....

Mit Spannung habe ich auf "Hexenfluch" von Lynn Raven gewartet. Der Buchtrailer hörte sich nämlich nicht schlecht an. Nun muss ich sagen, dass ich etwas mehr erwartet habe. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich die anderen Bücher der Autorin nicht kenne, und kann daher nicht wirklich vergleichen, aber wenn sie sich so ein Buch für "Erwachsene" vorstellt, dann mag ich mir gar nicht vorstellen was sie sich dann unter "Jugendbuch" vorstellt. Zwar haben hier die Hauptpersonen Sex mit einander, -ein mal und sehr schon beschrieben wie ich finde,- und es fließt auch Blut, sehr viel Blut, es werden Menschen gequält etc., so dass man sagen kann, dieses Buch ist kein Jugendbuch mehr, aber alles in allem erinnert es mich eher an ein Buch, bei dem versucht wurde "erwachsen" zu sein.

Warum empfinde ich das so? Nun der Plot an sich ist eigentlich recht schön, wenn auch nicht wirklich etwas neues, aber dennoch schön. Eine junge Frau trifft auf einen düsteren Mann, erfährt von ihrer besonderen Herkunft, dann verlieben sich beide und um sie zu schützen trennen sich, vorerst. um dann nach einem rasanten Showdown doch noch zu einander zu finden. All das ist sehr schön aufgebaut und gradlinig erzählt, dass der Leser gut folgen kann. Und doch wird man das Gefühl nicht los das sich die Autorin eigentlich mehr mit ihrer Story vorgehabt hatte. Während der Part um Christian (Kristen), sei es die Beweggründe warum er diesen "Handel" eingegangen ist, sein arggieren oder auch der Umgang mit der Dämonenkönigin und mit seinem Schützling einen Werwolfwelpen, und vor allem die Gewalt sehr ausführlich beschrieben wird. Kommt meiner Meinung nach vor allem die Protagonistin Ella für meinen Geschmack viel zu kurz und damit leider auch die Haupthandling dieses Buches. Wie oben schon erwähnt, warnt Christian Ella davor ihre Heilkräfte zu benutzen, da es für sie gefährlich werden könnte. Allerdings hatte ich zu keiner zu absolut keiner Zeit das Gefühl, dass diese Gefahr wirklich existiert. Die "Bösen" zeigen sich nicht wirklich interessiert an Ella, allen voran die Dämonenfürstin. In der Hinsicht kann man glaube ich sagen, es passiert "Nichts." Und auch die "Guten" angeblich ein mächtiger Hexenzirkel bemüht sich eher Halbherzig um die Heilerin und sei es auch nur um sie von Kristen abzubringen. Was mich aber mit am meisten gestört hat war, dass meiner Meinung nach Ellas "Vergangenheit" nicht wirklich beleuchtet wird. Ich sag mal so: Kristen bietet seine Hilfe an um mehr herauszufinden, dann wartet die Autorin ein paar Kapitel um eine plumpe Antwort liefern. Bei der Stelle, dachte ich zum ersten mal "Was, dass war es schon?" Es gibt noch andere Beispiele aber dann müsst ich zu viel verraten.

Warum gebe ich trotzdem 3,5 Sterne zu 4 Sternen tendierend, nun ja es sind die Charaktere, allen voran Kristen er hat sehr viel durch gemacht in seinem Leben und ist dennoch nicht gebrochen. Er kann grausam sein, das ist war aber er tut nichts ohne Grund. Er kümmert sich um Schwächere so wie den ihm zugeteilten Schützling, und das macht ihn noch mal etwas sympathischer. Dann ist da Ella vielleicht etwas naiv aber gleichzeitig auch durchsetzungsstark und immer freundlich. Man muss sie einfach mögen. Mein heimlicher Liebling ist allerdings der "Wolfswelpe", der ist wirklich zum knuddeln, wie er sich so am Öhrchen krault...

Alles in allem ist dieses Buch genau richtig für "Zwischendurch", mit wirklich sehr syhmpatischen Charakteren und einem netten Happy End, aber mehr leider auch nicht...