Rezension

Empfehlenswertes Sachbuch

Sind wir allein im Universum? -

Sind wir allein im Universum?
von Lisa Kaltenegger

Bewertet mit 5 Sternen

„...Das Weltall birgt viele Geheimnisse, die wir gerade erst zu entschlüsseln beginnen. Eines der spannendsten ist die Frage, ob wir allein im Universum sind...“

 

Mit diesen Zeilen beginnt ein empfehlenswertes Sachbuch. Die Autorin weiß, worüber sie schreibt, denn sie war an der Entdeckung mehrerer Planten beteiligt. Das ist dem kurzen Lebenslauf zu entnehmen, der sich am Ende des Buches befindet.

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Die Autorin versteht es, komplexe Sachverhalte allgemeinverständlich herunterzubrechen, ohne dabei Abstriche an den wissenschaftlichen Fakten zu machen.

 

„...Ein kleiner, blauer Punkt. Er schwebt im riesigen Dunkel des Weltalls. Fast verloren sieht er aus. Sein Stern ist ein ganz normaler Stern, einer von Milliarden in der Umgebung...“

 

Fast liebevoll klingt diese Beschreibung der Erde. Danach folgen im ersten Kapitel kurze Blicke auf die Entdeckungen der letzten Jahre.

Das zweite Kapitel widmet sich unserem Platz im Universum, bevor im darauf folgenden Kapitel die Planeten und Monde unserer Sonnensystems unter die Frage gestellt werden, ob darauf Leben möglich ist und wenn nicht, warum nicht.

Im vierten Kapitel werden die Werkzeuge beschrieben, die für die Suche nach Exoplaneten in Frage kommen.

 

„...Indem sie die Bewegungen eines Sternes genau analysieren, können Astronomen versteckte Planeten aufspüren. Sterne wackeln, weil Planeten an ihnen ziehen. Das kann man sich vorstellen, wie bei einem Spaziergänger mit einem Hund. Zieht dieser wieder einmal an der Leine, bewegt sich Herrchen oder Frauchen nämlich anders als ohne Hund...“

 

Solche Vergleiche aus den Alltagsleben wie im Zitat gibt es im Buch an verschiedenen Stellen. Dadurch werden die wissenschaftlichen Fakten vorstellbar und fassbar.

Das fünfte Kapitel widmet sich den Exoplaneten in der Habitablen Zone. Das ist eine, aber nicht die einzige Bedingung für mögliches Leben. Interessant fand ich in dem Kapitel besonders die Informationen dazu, welche Rolle das Alter des Planeten dabei spielt.

Im sechsten Kapitel gehen wir als Leser mit der Autorin auf Spurensuche nach Leben. Hier kommt vor allem die Spektralanalyse zum Tragen. Ihre Ergebnisse können erste Informationen liefern.

Kernpunkt im siebten Kapitel ist die Aussage, dass vieles möglich ist und nichts von vorn herein auszuschließen ist.

Im letzten Kapitel stellt uns die Autorin zehn besondere Planeten vor.

Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat. Das von der Wissenschaftlerin Jil Tarter lautet:

 

„...Wir sind das Resultat einer ursprünglichen Mischung aus Wasserstoff und Helium, die sich so lange entwickelt hat, bis sie fragt, woher sie kommt...“

 

Das Buch besticht aber nicht nur durch seinen wissenschaftlichen Inhalt. Auch die Gestaltung der Zeichnungen ist etwas Besonderes. Zum einen sind es fröhliche Comics, die die Sachverhalte veranschaulichen, zum anderen werden Fotos und grafische Darstellungen mit Comicelementen gekoppelt.

Auf der vorderen Umschlagseite befindet sich ein Bild des Sternenhimmels mit bisher bekannten Planeten, auf der hinteren dessen Fortsetzung. Auch die Seiten 198f. enthalten mögliche Planeten mit ihren Sonnen.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es gehörte eigentlich in jede Schulbibliothek.