Rezension

Empfehlung!

Wir träumten von Amerika -

Wir träumten von Amerika
von Petra Grill

Bewertet mit 5 Sternen

Unglaublich spannend

Unglaublich spannend und ein unerwartetes Ende! Emanzipation und Frauenschicksale.

Vielen Dank an die Autorin Petra Grill - für diese unglaublich spannende Leserunde und natürlich dem Heyne Verlag für diese wunderbare Buch.

Bedeutend ist das das blaue Pferd von Franz Marc, dass zu einer Metapher im Roman wird: denn es geht um Themen wie Rassismus und Emanzipation, aber auch um  Beziehungen und die große Liebe.

Erster Eindruck: Das Cover ist sehr ansprechendend und macht neugierig auf den Inhalt. Zu sehen sind die Schauspieler der gleichnamigen Serie, erschienen bei der ARD. 

Inhalt: Wow! Das Buch ist so vielschichtig, in jeder Zeile steckt unglaublich viel Feingefühl. Die Charaktere wirken dabei authentisch, die Dialoge sind sehr gut ausgearbeitet.

Schon der Einstieg ins Buch hat mir sehr gut gefallen, der Schreibstil ist wunderbar, ich fühle mich in eine andere Zeit versetzt. Die abwechselnden Zeit -Sprünge zwischen Vor-Nachkriegszeit sind spannungsgeladen.  

Es geht auch um Kunst: Sehr schön ist die Beschreibung über die Zeit in Paris vor Kriegsbeginn. Die Liebe zur Kunst und die Beschreibungen über die Bilder der Künstler, beispielsweise Franz Marc, Otto Dix , kommen im Buch sehr zur Geltung. Marie, die im rheinland-pfälzischen Kaltenstein aufgewachsen ist, kennt nur Kunst, die religiöse Szenen abbildet. Ein Gemälde, wie beispielsweise ein blaues Pferd hat sie noch nie gesehen. Vielleicht eine Metapher und ein Hinweis auf das was passiert...? 

Nach Kriegsende sind die Amerikaner auch in Deutschland stationiert. Das Ehepaar Colonel Jim McCoy und Frau Amy lebt im kleinen Dorf Kaltenstein, ein starker Kontrast zum Leben in Amerika, aber auch zur Vergangenheit der beiden...Im Leben der Protagonisten bilden sich Spannungen. Die Amerikaner bringen mit der Besetzung ein neues Lebensgefühl mit. Aber es ist auch von Rassismus die Rede: der Afro-Amerikaner George, der als Soldat nach Kaltenstein kommt, freundet sich mit Marie an... ganz zum Entsetzten seiner Vorgesetzten und natürlich ihrer Eltern. Was wird passieren?

Fazit: Auch das Ende hat mich überrascht und gepackt - gerade hinsichtlich der Entwicklung von George und Marie. Unglaublich, wie nun alles zusammenläuft.  Gerade bei Jim McCoy dachte ich anfangs über das Bild des sorgenden Ehemanns nach - durch die Rückblende konnte man aber erfahren, dass auch ihn der Krieg gezeichnet hat. 

Ich würde das Buch jedem empfehlen, der sich gerne verzaubern lässt,  nicht zurückschreckt bei Themen wie Emanzipation, Krieg, aber auch Rassismus. Das Buch bietet eine Auseinandersetzung mit brisanten Themen und schildert das Zeitgeschehen. 

Hier ist der Autorin Petra Grill eine Herzensgeschichte auf rund 500 Seiten gelungen, die packend und berührend ist!

Vielen Dank. Absolut lesenswert!