Rezension

Jeder sollte dieses Buch lesen

Wir träumten von Amerika -

Wir träumten von Amerika
von Petra Grill

Bewertet mit 5 Sternen

Amelie wächst in Nazi-Deutschland auf und flüchtet zunächst nach Paris, dann nach Amerika. Ein paar Jahre nach dem Krieg muss sie mit ihrem Mann zurück nach Deutschland ziehen, auf die Militärbasis Kaltenstein. Amelie wollte nie zurück und fühlt sich gar nicht wohl. Gemeinsam mit ihrem Haushaltsmädchen lernt sie wieder zu Träumen, begibt sich damit aber auch in große Gefahr.

Normalerweise lese ich (fast ausschließlich) nur Liebesromane, aber als ich den Klappentext bei Lovelybooks gelesen habe, dachte ich „hmm interessant, da könnte ich mein Glück mal versuchen!“ Und tatsächlich habe ich gewonnen und durfte an der Leserunde teilnehmen. Vielen Dank! Und ich bin total begeistert. Ich hätte nie gedacht, dass mich das Buch so fesseln würde.

Es wurde immer abwechselnd in der Gegenwart + Ich-Perspektive und in der Vergangenheit + Personal-Perspektive geschrieben. Sowas habe ich vorher noch nie gelesen und finde, dass  die Geschichte dadurch absolut spannend und faszinierend wurde. Die Beschreibungen der Orte und auch der Gefühle von Amy sind so gut beschrieben, es fühlt sich alles sehr real an und ich kann es mir genau vorstellen, als würde ich daneben stehen. Durch viele verschiedene Anspielungen konnte ich mich wirklich gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Was mich ab und zu auch schockiert und erschüttert zurückgelassen hat.
Ganz besonders loben möchte ich die Zeittafel und Erklärungen am Ende des Buches.

Amy war mir von Anfang an leider unsympathisch und verhält sich in meinen Augen oft viel zu kindisch. Aber im Laufe der Geschichte habe ich sie doch irgendwie lieb gewonnen. Jim, ihren Mann, mochte ich durchweg. Ein liebenswürdiger, kümmernder, toller Mann, der alles für Amy tun würde.

Auch die Nebencharaktere Erika und Siegfried finde ich sehr interessant und würde gerne mehr über ihre Geschichte lesen. Vielleicht in einem zweiten Band?

Aber vor allem würde ich mich über ein zweites Buch über Marie und George freuen. Die beiden haben es mir angetan, obwohl ich Marie an einer Stelle auch wirklich verflucht habe.

Während des Lesens und auch jetzt danach noch, muss ich viel darüber nachdenken: über die Nazi-Zeit in Deutschland, die ungewisse Zeit danach und auch über die Rassenkonflikte in den USA. Alles wird sehr anschaulich beschrieben, weswegen ich finde, dass jeder dieses Buch lesen sollte.

Von mir bekommt das Buch 5 Sterne!