Rezension

Engel und Teufel mal ganz anders

Devil's Daughter 1: Königreich der Unterwelt - Lilyan C. Wood

Devil's Daughter 1: Königreich der Unterwelt
von Lilyan C. Wood

Bewertet mit 3 Sternen

Der Klappentext bei diesem Buch konnte mich von Anfang an begeistern und somit stürzte ich mich in das Geschehen.
Bereits beim Einstieg begannen jedoch schon meine Probleme. Ich konnte keine richtige Bindung zu dem ganzen aufbauen, was mir zudem auch in der nächsten Zeit nicht gelang.
Der Prolog und auch die ersten Kapitel waren sehr actionreich und offenbarten so einiges.
Es ist sehr komplex , vielleicht lag es daran, das ich zunehmend immer verwirrter wurde.
Es waren einzelne Aspekte die mir Probleme bereiteten und aufgrund dessen ich keinen richtigen Zugang fand.
Ich möchte auch nichts zum Inhalt verraten, da es sonst den Überraschungsmoment nimmt. Denn gleich zu Beginn bekommt man es mit einigem zutun.
Einiges lässt einem die Nackenhaare zu Berge stehen, anderes nimmt man mit Erstaunen auf. Doch unmerklich schleicht sich Gänsehaut auf die Arme.
Zu Beginn hat sich das ganze für mich etwas gezogen. Obwohl der Schreibstil der Autorin doch recht einnehmend war, kam ich immer wieder ins Stolpern.
Erst ab der Mitte wurde es besser für mich und ich kann sagen, das durchhalten hat sich gelohnt.
Denn es gibt einige Wendungen die dem ganzen einen völligen neuen Blickwinkel verschaffen und dem ganzen eine neue Brisanz einräumen.
Nichts ist mehr wie es wahr und die Karten werden völlig neu gemischt.
Die Grundidee dahinter hat mich richtig begeistert.
Engel mal ganz anders. Alles ist düster und unheilvoll. Spürbar legt sich das Grauen über die Menschheit und auch die Atmosphäre passt sich dem an.
Die Welt in der es spielt ist nicht scharz weiß, immer mehr Nuancen kommen zum Vorschein und man entdeckt immer wieder neues.
Wenn man dieses Buch liest muss man wirklich verdammt gut aufpassen, damit einem die Zusammenhänge nicht entgehen. Ich vermute, ich war mit dem ganzen etwas überfordert, was mich doch etwas ins schlingern brachte.
Sehr ausdrucksskräftig waren hingegen die Charaktere für mich. Besonders Lucile und auch Felix mochte ich unheimlich gern. Je mehr ich von Ihnen erfuhr, umso mehr habe ich sie ins Herz geschlossen. Besonders Lucile nimmt hier einen großen Platz ein. Von ihr erfahren wir auch eine der Perspektiven, was sie gleich viel greifbarer gemacht hat. Die emotionale Beziehung zu ihr, kam bei mir am stärksten zum Ausdruck. Sie ist eine sehr verletzliche und sanftmütige Persönlichkeit. Mit der Zeit macht sie eine enorme Entwicklung durch, die ich wirklich erfreut zur Kenntnis genommen habe.
Stärke und Mut sind nur einige der Attribute die sie dazugewinnt und die sie auch brauchen wird.
Denn ihr gesamtes Leben wird auf den Kopf gestellt und verlangt ihr einiges ab.
Sie bekommt es mit Wahrheiten und Erkenntnissen zu tun, die ihr Weltbild teilweise erschüttern, ihr aber auch neue Dinge im Leben dazubringen.
Doch so gut Lucile auch getroffen war, andere nicht minder wichtige Charaktere waren leider etwas blass . Es gab so die ein oder andere Person, bei der man mehr etwas hätte in die Tiefe gehen können.
Neben der ganzen Dunkelheit und dem Grauen, das einem hier begegnet, kommt auch die Liebe nicht zu kurz. was mir wirklich gut gefallen hat. Denn dadurch kam spürbare Leichtigkeit hinein, was so eine Story einfach brauch.
Sie kommt nicht aufbrausend und explosiv , sondern sanftmütig und auf leisen Sohlen, was hier wirklich sehr gut gepasst hat.
Der zweite Teil des Buch war enorm spannend und ich war plötzlich völlig gefesselt.
Kein Stein bleibt dabei auf dem anderen. Es gab jedoch eine Situation wo ich mir gewünscht hätte, man hätte dort noch länger verweilt und dem ganzen mehr Details geschenkt.
Nichtdestotrotz eine wirklich einnehmende Story die zwar anfangs etwas brauch um in Fahrt zu kommen, doch hat man das Ganze erstmal verstanden und verinnerlicht, so kann man alles genießen.
Gänzlich überzeugen konnte es mich leider dennoch nicht. Es war toll für mich es zu lesen, mehr aber auch nicht.
Neben den Kämpfen zwischen Gut und Bösem schafft es die Autoren auch aufzuzeigen wie wichtig Freundschaft und Liebe sind. Man muss sich merklich weiterentwickeln, um sich nicht gänzlich zu verlieren und ein Stückchen gehört auch das Erwachsenwerden dazu.
Aber sie zeigt auch , wie Wut und Verletzlichkeit uns verändern, und völlig umkrempeln.
Gern hätte ich auch mehr über die Gegenseite erfahren, was leider etwas verloren ging.
Dadurch waren sie für mich nur mehr oder weniger als Schemen erkennbar und nicht wirklich greifbar.

Fazit:
Engel und Teufel mal ganz anders.
Eine sehr komplexe Story, die mich gerade zum Anfang sehr verwirrt hat. Man muss dranbleiben um dem ganzen  Herr zu werden.
Die Wendungen waren gut getroffen und die Story entwickelte sich völlig anders, als gedacht.
Leider hat es für mich dennoch nicht gereicht.