Rezension

Entwaffnend ehrlicher, wirklich beeindruckender Roman

Nachtlichter - Amy Liptrot

Nachtlichter
von Amy Liptrot

Bewertet mit 5 Sternen

 

 

Amy Liptrot ist alkoholabhängig. Sie sieht nur einen Ausweg, dem Teufelskreis zu entkommen: zurück zu ihren Wurzeln. Sie kehrt zurück an den Ort ihrer Kindheit: die Orkney Islands, im dünn besiedelten Schottland wohl die abgelegenste Region. Hier schwimmt die britische Journalistin morgens im eiskalten Meer, verbringt ihre Tage als Vogelwärterin auf den Spuren von Orkneys Flora und Fauna und ihre Nächte auf der Suche nach den »Merry Dancers«, den Nordlichtern, die irgendwo im Dunkeln strahlen.

Und hier beginnt sie nach zehn Jahren Alkoholsucht wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen...

 

Amy Liptrot´s erster, autobiographischer Roman liest sich einerseits sehr gut, aber andererseits sind die heftigen Abstürze der Autorin schwer zu lesen.

Sie schreibt so schonungslos offen und ehrlich, dass man regelrecht mit ihr mitleidet und ihr nur das Beste wünscht; dass sie die Sucht besiegt.

 

Gleichzeitig ist man bezaubert von der Ursprünglichkeit und Schönheit der Landschaft, die auch ein Teil dieses Buches ist. Sie beschreibt diese sehr bildhaft so als sei man selbst dort.

 

Dieses Zusammenspiel der beiden Faktoren hat mir sehr gut gefallen und gerade zweiterer „lockert“ das schwierige Leben der Autorin ein wenig auf.

 

Die ursprüngliche Kraft einer einzigartigen Landschaft lässt alte Wunden heilen und es war eine wirklich wunderbare Leseerfahrung.