Rezension

Ermittlungen in der Fächerstadt

Angst in der Fächerstadt - Helen Kampen

Angst in der Fächerstadt
von Helen Kampen

~~Inhalt:

Am Morgen nach einer Ausstellungseröffnung wird im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe eine Leiche gefunden. Kommissar Georg König wird mit den Ermittlungen beauftragt. Gleichzeitig recherchiert seine Frau Amadea, die als Journalistin schon einige interessanten Geschichten aufgedeckt hat, in einem Lebensmittelskandal des Eiweißherstellers SuperXunn, bei dessen Produkt es wohl zu unerlaubten Veränderungen gekommen ist.

Meine Meinung:

Dieser Krimi nimmt ein interessantes Thema auf, verunreinigte und gepanschte Lebensmittel. Sehr gut haben mir die Hintergrundinformationen zu diesem Thema gefallen, gut recherchiert und in weiten Teilen auch sehr erschreckend.
Der Fall ist gut aufgebaut und sehr spannend geschrieben. Schnell hat sich bei mir der Verdacht eingestellt, dass die Recherchen von Amadea und die Ermittlungen von Georg in Verbindung stehen.

Amadea und Georg sind ein eingespieltes Ermittlerteam, wobei Amadea sich durch ihre Unvorsichtigkeit leider in brenzlige Situationen begibt. Ich habe mir beim Lesen immer wieder die Frage gestellt, wie realistisch ihre Handlungen in ihrer Rolle als Journalistin ist. Kann eine Journalistin so weit bei ihren Recherchen gehen? Ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie mehr in der Ermittlerrolle aufgeht, als ihr Mann, der ja immerhin der zuständige Kommissar ist.

Es handelt sich um einen soliden Krimi, mit einem sehr interessanten und wichtigen Hintergrund, mir hat aber etwas die Komplexität der Handlung gefehlt. Die Auflösung ist mir etwas zu direkt, hier hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht. Leider entsteht so etwas der Eindruck eines überhasteten Endes.

Fazit: Ein schöner Lokalkrimi, mit einigem Lokalkolorid und sympathischen Ermittlern, jedoch fehlt etwas der Tiefgang.