Rezension

Erst im letzten Drittel spannend

Tödliche Ufer -

Tödliche Ufer
von Doris Litz

Bewertet mit 3 Sternen

Auf Rügen wird eine männliche Leiche gefunden. Das Ermittler-Team sucht fieberhaft nach der Ehefrau des Toten, Sina. Auch Sinas früherer Lebensgefährte Alexander Bierbrauer, Kommissar aus Koblenz, unterstützt die Kollegen in Mecklenburg-Vorpommern.

Es handelt sich um eine Neuauflage des bereits erschienenen Romans „Spur der Rache“, der das Debüt der Autorin ist.

 

Doris Litz, geboren in Hachenburg im Westerwald, lebt mit ihrem Mann in Neuwied und arbeitete fast zwei Jahrzehnte für eine regionale Tageszeitung. Heute ist sie Pressesprecherin einer Behörde in Koblenz. Nebenbei engagiert sie sich ehrenamtlich im Tierschutz und schreibt Romane.

 

Beginnend mit dem Mord an Sinas Ehemann und ihrer Entführung baut die Autorin Spannung auf, denn sofort werden unausgesprochen viele Fragen aufgeworfen. Dann jedoch lässt die Spannung in meinen Augen merklich nach. Eine Ermittlerin, die einen abgewrackten Typen, der es überhaupt nicht wert ist, erst abserviert und dann hinterher weint und ihren Kummer in viel zu viel Bier ertränkt – mehr als einmal, finde ich nicht besonders interessant. Die Entwicklung, die sie vom Beginn bis zur Aufklärung des Falles durchmacht, kann ich nur schwer nachvollziehen. Sie scheint jedoch eine gute Polizistin zu sein. Ihre Kolleginnen und Kollegen gefallen mir da schon etwas besser. Das Team ist eine gut gemischte Truppe, jeder und jede mit Ecken und Kanten und mehr oder weniger an der Arbeit und der Aufklärung interessiert. Die Beschreibungen sind gut gelungen, alle sind gut vorstellbar. Das gilt auch für Sina und weitere Frauen, die im Verlauf der Ermittlungen eine Rolle spielen. Denn bald wird klar, dass es sich um einen (oder mehrere) Serientäter handeln muss.

Die Ermittlungen und die Ergebnisse bauen gut aufeinander auf, alles passt zusammen und die Auflösung ist folgerichtig und nachvollziehbar. Etwa im letzten Drittel wird der Krimi spannend, weil die Schlinge sich langsam zuzuziehen beginnt. Von einem „nervenaufreibendem Thriller vor beklemmender Kulisse“ würde ich jedoch nicht sprechen wollen.

Doris Litz erzählt ihren Krimi aus unterschiedlichen Perspektiven und in relativ kurzen Kapiteln. Auch privates spielt eine Rolle, bleibt jedoch in einem guten Rahmen.

Das Cover und der Titel verweisen auf die Fundstelle der Leiche und führt somit doch ein wenig in die Irre, denn dieser Fundort spielt keine Rolle für den weiteren Verlauf.

Fazit: ein unterhaltsamer Krimi mit einigen Längen