Rezension

Erster Auftritt Lorenz Lovis

Feuertaufe. Lorenz Lovis ermittelt - Heidi Troi

Feuertaufe. Lorenz Lovis ermittelt
von Heidi Troi

Bewertet mit 3.5 Sternen

~~Für Lorenz Lovis kommt es knüppeldick. Sein Großonkel bittet ihn auf dem Krankenbett den Erbhof weiterzuführen und beruflich läuft es auch nicht. Er lässt sich von seinem verhassten Chef bei der Staatspolizei zur Kündigung provozieren. Nun steht er mit einem überschuldeten Bauernhof da, ohne Ahnung von der Landwirtschaft zu haben und sein regelmäßiges Einkommen fällt auch weg. Was bleibt ihm übrig als seine Dienste als Privatermittler anzubieten. Neben einem kleinen Job um einen gemobbten Schüler, bekommt er vom wichtigsten Mann des Dorfes, Baron Cavagna, einen Auftrag.

Lovis ist ein sympathischer, aber auch ein wenig ungeschickter Mann. Es klappt weder so recht mit den Frauen, sowohl bei der Verflossenen, wie auch bei neuen Begegnungen fehlen ihm die richtigen Worte, dafür wird er rot wie ein Pennäler. Bei seinen Ermittlungen stockt es auch, aber meist hat er den richtigen Instinkt und was noch wichtiger ist, die richtigen Helfer an seiner Seite.

Auch wenn er von Landwirtschaft nichts versteht, wird ihm allmählich klar, wie wichtig der Hof für seine Identität ist und er beginnt sich dafür zu interessieren.
Der Krimi ist ein Debüt und stellt mit Brixen eine Südtiroler Stadt in den Mittelpunkt, die sonst im Schatten von Bozen und Meran steht. Inmitten der Idylle von Weinhängen und Apfelplantagen lauern Missgunst, Neid und Gier. Eh er sich versieht, steht Lovis mittendrin und gleich auch noch unter Verdacht.

Ich habe das Buch gern gelesen und mich auch gut unterhalten. Das liegt an der sympathischen Erzählweise und natürlich auch am Südtiroler Ambiente. Die Figuren hat sich Heidi Troi sehr schön ausgedacht und bei den Dialogen sorgen Dialektpassagen für Lokalkolorit. Die meisten Dialektsätze kann man gut verstehen, vielleicht wäre ein kleines Glossar für die nächsten Abenteuer von Lorenz Lovis keine schlechte Idee.

Es war jetzt nicht der spannendste Krimi, den ich gelesen habe, da gibt es sicher noch Luft nach oben. Aber der erste Band macht Lust auf mehr. Auch in idyllischen Gegenden gibt es sicher eine Menge zu ermitteln.