Rezension

Erwartungen übertroffen!

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt -

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
von Julie Heiland

Dresden im Jahr 1939 ist keine gute Zeit für die verbotene Liebe zwischen Lotte und dem jüdischen Dirigenten Leo, der kurze Zeit später spurlos verschwindet. Sechs Jahre und schwere Bombennächte danach, sucht Lotte, die inzwischen als Trümmerfrau beim Wiederaufbau Dresdens mithilft, noch immer vergeblich nach ihrem Geliebten. Stattdessen trifft sie zufällig auf Jakob, der außer seinem Leben, ebenfalls nichts mehr zu verlieren hat.

1993 ist es dann Hannah, die beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche ein altes Foto mit einer Frau darauf findet, hinter dem sich die tragische Lebensgeschichte ihrer eigenen Großmutter verbirgt.

 

Angesichts der vielen Seiten und der Thematik habe ich keinesfalls erwartet, dass sich dahinter eine derart spannende, mitreißende Geschichte verbirgt. Man spürt das Herzblut und die Sorgfalt bei der Recherche zu den historischen Ereignissen, denn die Geschichte steckt einfach voller Leben.

In zwei Zeitebenen erzählen Lotte und Hannah abwechselnd aus ihren Perspektiven in der jeweiligen gegenwärtigen Lebenssituationen, bis sich ihre Wege im Buch tatsächlich kreuzen.

 

Obwohl ich mich schon in meiner Schulzeit intensiv mit dem Thema Nationalsozialismus, Antisemitismus und Nachkriegszeit auseinandergesetzt habe, gab es einige interessante Aspekte und Fakten, besonders mit dem Übergang und der Entstehung der DDR, die mir zuvor garnicht bewusst oder bekannt waren. 

Die Geschichte selbst ist ebenfalls sehr spannend geschrieben, so dass mir die Seiten nur so davongeflogen sind. 

Der Roman hat mich durchweg wunderbar unterhalten, mir zeitweise sogar Gänsehaut beschert und meine inhaltlichen Erwartungen vollkommen übertroffen.

Fans historischer Romane sollten sich den Titel auf keinen Fall entgehen lassen! Leseempfehlung!