Rezension

Es bleibt vieles offen ...

Das Leben ist ein wilder Garten - Roland Buti

Das Leben ist ein wilder Garten
von Roland Buti

Bewertet mit 4 Sternen

Dem Landschaftsgärtner Carlo fällt es nicht leicht, sich an seine neue Lebenssituation zu gewöhnen. Er lebt plötzlich allein, da seine Frau ihn verlassen hat und seine Tochter in London studiert. Dann wird auch noch sein Mitarbeiter Agon, der aus dem Kosovo stammt zusammengeschlagen. Außerdem verschwindet Carlos demente Mutter aus dem Altenheim. Sein Leben gerät total aus den Fugen. Warum wurde Agon, die ruhige Seele zusammengeschlagen und wo ist seine Mutter? Er findet seine Mutter in einem Grandhotel in den Bergen und kommt nach und nach ihrer Vergangenheit auf die Spur …

Für mich klang die Inhaltsangabe des neuen Romans von Roland Buti sehr vielversprechend, nach der Lektüre denke ich etwas zwiegespalten über das Buch. Die Sprache ist ausdrucksstark mit bissigem Humor gespickt. Die Charaktere sind sympathisch und interessant. Jedoch bleiben sie leider recht oberflächlich. Ich hätte gerne mehr über Agons Vergangenheit erfahren. Der Grund für den Überfall wird nur kurz angeschnitten, vielleicht ist es ja so gewollt.

Auch die Beziehung Carlos zu seiner Frau bleibt oberflächlich und die in London lebende Tochter bekommt nur einen kurzen Auftritt bei ihrer ersten Ausstellung die Carlo zusammen mit seiner Frau besucht.

Die Suche nach der Mutter und die Szenen im Grand Hotel haben mir sehr gut gefallen. Ich konnte mir die Atmosphäre im Hotel und die Stimmung im Ort, in dem nur noch Reste des früheren Glanzes übrig sind, sehr gut vorstellen.

Die fehlende Tiefe der Geschichte hat mich jedoch angeregt, mir eigene Gedanken zu den Protagonisten zu machen. Vielleicht war das ja auch vom Autor so gewollt?

Trotz des geringen Umfangs habe ich das Buch gerne gelesen, obwohl es in meinen Augen etwas umfangreicher hätte sein können!