Rezension

Es hätte von allem etwas mehr sein dürfen

Sylt oder Süßes -

Sylt oder Süßes
von Claudia Thesenfitz

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover ist schön gestaltet und reiht sich nahtlos in die anderen Sylt Romane der Autorin ein. Lustig, dass auf den Covern häufig der gleiche Leuchtturm auftaucht.
Der Schreibstil der Autorin ist auch wie immer sehr flüssig und gefällig zu lesen. Die Hauptperson Doreen wurde sehr gut und ausführlich beschrieben und charakterisiert. Die Geschichte ist schön und hat ein schlüssiges Ende. Also insgesamt ist eigentlich alles gut, aber...

Ich habe alle Sylt Romane der Autorin gelesen (oder besser verschlungen) und dieses Mal bin ich nicht ganz zufrieden. Der Roman hat nur knappe 240 Seiten, die anderen Romane der Serie haben 30-40 Seiten mehr. Die wären hier auch gut investiert gewesen um ein paar Dialoge mehr reinzubringen und den Lesern etwas mehr von der Insel zu zeigen. Denn immerhin dauert es ja schon 100 Seiten, ehe Doreen überhaupt auf der Insel eintrifft. Auch die Nebenfiguren hätten etwas deutlicher gezeichnet werden können.

Für mich liest sich der Roman ein wenig so, als wäre der Plot am Reißbrett entstanden und jedes Kapitel hätte ein klar umrissenes Ziel, dass uns etwas näher an das Ende heranbringt. Keine Schnörkel, keine Umwege, keine Abstecher, einfach nur geradeaus. Als hätte die Autorin mit minimalem Aufwand und ohne Herzblut einfach nur einen Vertrag erfüllen wollen - und das stört mich ein wenig.

Mein Lieblingsroman der Autorin ist übrigens "Mit James auf Sylt" und der hat 320 Seiten. Ein Unterschied, den man beim Lesen deutlich spürt.