Rezension

Es ist in allem zu viel und dann doch zu wenig

Escape Zone -

Escape Zone
von Ulf Torreck

Spannung kam bei mir nie auf, ich hatte eher das Gefühl, durch ein Buch gejagt zu werden, allerdings nicht im positiven Sinne

Der Klappentext hat mich total angesprochen, denn er verspricht atemberaubende Spannung. Aber am Ende frage ich mich, warum ich dieses Buch überhaupt zu Ende gelesen habe. 

Es gibt einen Wust an Personen, die gleich zu Anfang auf einen einprasseln. Eigentlich habe ich da eher selten ein Problem mit, aber hier war es mir zu viel, zumal sie fast alles so blass blieben, um sich überhaupt ein Bild von ihnen machen zu können. Obwohl sie alle einen interessanten Hintergrund haben könnten, darüber erfährt man aber zu wenig.

Was soll ich zu den Figuren sagen? Nicht viel. Einzig Martha konnte mich dazu animieren, das Buch weiterzulesen und später evtl. noch Betty. Alle anderen waren mir zu drüber oder aber man konnte sie gar nicht richtig kennenlernen.
Am Anfang ist der Wachmann Horst erst 52, dann 53 Jahre alt. Klar ist es eher eine Kleinigkeit, aber es stört mich. Dann gibt es auch manchmal kleine Sprünge, wo mir dann die Logik fehlt bzw. man gar nicht genau weiß, was da nun passiert ist. Aber selbst wenn ich diese Dinge beiseite schiebe und nicht beachte, macht es für mich das Ganze auch nicht besser.

Mich hat als allererstes und dadurch am meisten die Sprache und der Grundton im Buch gestört. Es gibt da diese neumodische, cool wirken wollende Szenesprache, der Youtuber und Internetmacher, die aber nicht authentisch rüber kommt und dann der abfällige Ton, besonders Frauen, aber auch Menschen allgemein gegenüber. Klar, ein Thriller ist kein Kuschelroman, soll er auch nicht sein, aber für mich passte hier nichts zusammen.

Es ist in allem zu viel und dann doch zu wenig. Spannung kam bei mir nie auf, ich hatte eher das Gefühl, durch ein Buch gejagt zu werden, allerdings nicht im positiven Sinne. Eigentlich müsste ich hier jetzt reichlich spoilern, aber zu einer Person nur so viel, sie überlegt dauernd, wie, wann und welche Person jetzt am besten vergewaltigt werden kann. Brauch ich nicht, um Spannung oder Unbehagen zu erzeugen, denn die Umsetzung hat eher genervt. Auch zum Setting konnte ich kein Gefühl bzw. Bild bekommen, wirklich schade. Am Ende mein erster Flop des Jahres 2021.

Mich konnte dieser Thriller leider überhaupt nicht überzeugen und so ist nur ein müder Stern drin.