Rezension

Es war ein schlampiger Tag

Ich war Diener im Hause Hobbs - Verena Roßbacher

Ich war Diener im Hause Hobbs
von Verena Roßbacher

Bewertet mit 4 Sternen

Christian macht eine  Ausbildung zum Butler und nimmt eine Stelle bei der reichen Züricher Familie Hobbs an. Obwohl er den Vorsatz hat, sein Privatleben von seinem Leben als Butler zu trennen, vermischen sich seine beiden Leben mehr und mehr, was ihm nicht gefällt. Als ein Skandal die Familie erschüttert, sieht sich Christian mehr in die Vorfälle verstrickt, als ihm lieb ist.

In dem Buch erinnert sich Christian an alles, was sich über die Jahre ereignet hat. Es sind seine Erinnerungen, die dem Leser die Ereignisse von damals näherbringen. Teilweise verstrickt er sich so sehr in seinen Erinnerungen, dass es zu viel scheint, doch am Ende des Buches erkennt man, dass jedes kleine Teilchen eine Rolle spielt. Am Schluss laufen die Stränge zusammen, so dass man mehr als einmal einen Aha-Moment hat, wenn wieder ein Teil an seinen Platz gerutscht ist.

Zuerst hat mich die Geschichte nicht so richtig gepackt. Ich fand Christians Erinnerungen viel zu ausschweifend und langweilte mich teilweise bei seinen Ausführungen. Etwa ab der Hälfte passierte dann allerdings so viel im Leben von Christian, seinen Freunden und der Familie, dass es spannend und interessant wurde. Trotzdem fragte ich mich oft, warum ich so viel aus Christians Vergangenheit, dem Leben seiner Freunde und vieler anderer Figuren im Buch erfahren musste. Diese Erzählungen waren mir oft zu lang und zu ausschweifend. Es schien viel zu viele Fäden zu geben, die man als Leser zunächst nicht einordnen kann. Am Ende gelang es der Autorin dann allerdings, mich mit einer Auflösung zu überraschen, mit der ich nicht gerechnet habe.

Schön erzähltes Buch mit Charakteren, die nicht immer einfach sind, und einer Geschichte, die bis zum Schluss überraschend bleibt.