Rezension

Etwas langatmig

Endlich mein
von Donna Leon

Bewertet mit 4 Sternen

Die Bücher von Donna Leon wecken immer hohe Erwartungen bei mir, da ich ihre ersten Krimis geliebt habe. Inzwischen lese ich die Neuerscheinungen zwar noch, aber die Begeisterung ist etwas abgeflaut.

Flavia Petrelli, die schon aus zwei anderen Büchern bekannt ist, tritt wieder einmal am Theater "La Fenice" als "Tosca" in Venedig auf. Sie fühlt sich durch einen Stalker bedroht und bittet Brunetti um Hilfe. Als ein junges Mädchen eine Treppe hintergeschubst wird, kommt die Bedrohung näher und schließlich wird auch noch ein alter Freund Flavias mit einem Messer verletzt.

Da die Oper Donna Leons großes Hobby ist, erfährt man in diesem Buch viel über die Hintergründe einer Opernproduktion. Das ist manchmal ganz witzig und auch schön zu lesen, denn Leon ist da nicht ironiefrei. Auch die bekannten Figuren Patta und Elettra spielen wieder ihre Rollen. Trotzdem bleibt das Buch weitgehend langatmig und kann mit den ersten Brunetti-Bänden nicht ganz mithalten. Auch die Spannung hält sich in Grenzen. Mir gefällt allerdings die Atmosphäre Venedigs, die Leon so bildhaft schildert, dass man gleich hinfahren möchte, bevor die Stadt durch Kreuzfahrttourismus und Schlendrian der Behörden ganz den Bach hinunter geht!