Rezension

Familiengeschichte um Aufbruch und Abschied

Das Lied des Himmels und der Meere -

Das Lied des Himmels und der Meere
von Anne Müller

Die Autorin Anne Müller, erzählt in ihrem ersten historischen Roman "Das Lied des Himmels und der Meere" eine Auswanderergeschichte im 19. Jahrhundert und folgt den Spuren ihrer Ururgroßtante, die 1873 als 20-Jährige nach Kalifornien auswanderte.

Inhalt:
Schleswig 1872. Zum Ärger ihrer Mutter lehnt Emma eine sehr gute Partie ab. Anstatt einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebt, besteigt sie voller Erwartungen den Dampfsegler »Borussia«, um nach Kalifornien auszuwandern. Emma arbeitet als Gesellschafterin bei einer reichen Witwe in San Francisco und verliebt sich schon bald in den sympathischen Holzhändler Lars. Sie wollen heiraten und eine Familie gründen. Emma zieht zu ihm in den Norden an die Humboldt Bucht. Doch die Ehe bleibt kinderlos, Lars ist geschäftlich viel unterwegs und Emma fühlt sich einsam. Als Hans, Lars’ bester Freund und Trauzeuge, ihr eine Stelle im Kontor seiner Schiffswerft anbietet, entwickelt sich eine starke Zuneigung zwischen beiden – doch ihre Liebe darf nicht sein.

Herzerfrischend, packend und mit feinem Humor erzählt Anne Müller von einer starken jungen Frau, die den Zwängen ihrer Zeit trotzt und ihren eigenen Weg sucht, findet und geht.

Meine Meinung:
Im Mittelpunkt der Geschichte, steht Emma, eine selbstbewusste junge Frau, die 1872 in Schleswig eine gute Partie ausschlägt und dafür lieber nach Kalifornien auswandert um dort als Gesellschafterin zu arbeiten.

Mit dem Leben als Gesellschafterin in einem fremden Land, kommt Emma gut zurecht, wünscht sich aber doch ein eigenes Heim mit einem Ehemann und vielen Kindern. Nach kurzer Zeit lernt sie bei einem Tanztee den Holzhändler Lars kennen und schnell steht für beide fest, dass sie zusammengehören. Nach viel zu kurzer Zeit reist Emma in ihr neues Heim um Lars zu heiraten. Der Trauzeuge ihres Mannes, ist sein bester Freund Hans, zu dem sich Emma heftig hingezogen fühlt. Vieles wird hier zwar vorhersehbar, entwickelt aber keine große Spannung und Tiefe.

Sehr aufschlussreich waren die Briefe zwischen Emma und ihrer Lieblingsschwester Bertha, die beide nach ihrer Trennung, sich schriftlich alles bis ins kleinste Detail, mitteilen.

Zum Ende gibt es in Emmas Leben viele unerwartete Wendungen und große Überraschungen, die sie aber vorbildlich, bewältigt.
An vielen Stellen habe ich Lars, an der Seite von Emma, vermisst!

Fazit:
Die Autorin hat einen leichten und lockeren Schreibstil, der sehr flüssig zu lesen ist. Die Idee, eine Auswanderergeschichte über ihre Ururgroßtante zu schreiben, ist durchaus ein interessantes Thema, konnte mich aber mit dieser Geschichte nicht wirklich erreichen. Bei den Protagonisten fehlten Tiefe, eine schöne Spannung und echte bzw. realistische Emotionen.
Von mir 3 von 5 Sternen.