Rezension

Fast etwas zu viel Zucker, aber unglaublich süß

Chasing Dani Brown -

Chasing Dani Brown
von Talia Hibbert

Bewertet mit 4.5 Sternen

Danika Brown glaubt nicht an die Liebe oder Beziehungen. Sie ist einfach zu seltsam dafür und hat keine Lust mehr, ihre Mitmenschen zu enttäuschen. Also hat sie nur noch Freunde mit gewissen Vorzügen. Allerdings ist die letzte derartige Beziehung schon eine Weile her und deswegen bittet sie die Göttin Oshun, ihr den perfekten Mann dafür zu schicken.

Zafir bewundert Danika Brown, nicht nur ihren göttlichen kurvigen Körper, sondern vor allem ihren Verstand. Als er sie bei einem Übungsalarm aus einem steckengebliebenen Aufzug rettet und aus dem Gebäude trägt, ahnt er nicht, dass dieses Ereignis sein Leben verändern würde, er ist einfach dankbar dafür, sie halten zu dürfen. Doch dieser Moment wird gefilmt, landet im Internet und plötzlich sind sie beide berühmt. Die Publicity könnte sein Herzensprojekt pushen, aber kann er sich wirklich auf Danikas Vorschlag einer Fake-Beziehung einlassen?

 

 

Dieses Buch ist unglaublich süß. Es balancierte für mich oft am Abgrund des Kitsches entlang, aber gleichzeitig war es eben auch so süß und „aww!“, dass es mich immer wieder erneut eingefangen hat. Es könnte allerdings einigen zu viel sein.

 

Danika Brown wirkt auf den ersten Blick sehr selbstbewusst, etwas merkwürdig – okay, sehr merkwürdig –, nerdig und wie die größte Streberin der Welt. Danika tut alles, um die verletztliche Danika und ihre Narben zu schützen.

Manchmal ist Danika zu fanatisch, was ihr keine-Beziehungen-Ding angeht. Das wird sehr, sehr oft betont und es dauert sehr lang, bis man erkennt, was das wirklich ist: Panik. Danika hat panische Angst eine Enttäuschung zu sein, nicht genug zu sein und auch sich selbst zu verlieren.

 

Mit Panik kennt Zafir sich aus. Er leidet unter Panikattacken und hat einiges durchgemacht. Er war Profisportler, doch der Tod seines Vaters und Bruders, haben ihn zu sehr verletzt. Zafir arbeitet mit Jugendlichen und versucht das vorherrschende toxische Männlichkeitsbild zu korrigieren. Er ist das beste Beispiel dafür, er weint und er liest Liebesromane. Trotzdem ist er sehr männlich, er ist eben nur kein A…! 

Es ist so süß wie Zafir seine Familie liebt, in seinem Engagement für die Jugendlichen aufgeht und wie er Dani verehrt. Denn genau das tut er, er verehrt sie, aber gleichzeitig sieht er sie auch. 

 

 

Fazit: Ja, das Thema „Fake-Beziehung“ kommt in letzter Zeit recht oft in Romanen vor und ja, es gibt da viele Klischees und auch hier finden sich welche. Aber dieses Buch ist unheimlich süß. Beide Protagonisten haben ihre Fehler und machen auch Fehler, sie gehen einem damit allerdings nicht auf die Nerven, sondern hinter allem steckt ein tieferer Sinn.

Dieses Buch kann man auf zwei Arten lesen, als locker flockiger lustiger Liebesroman, den man innerhalb weniger Stunden beendet, oder als erschreckend tiefgründiger Roman, der immer zur richtigen Zeit süße Szenen einstreut, damit man dran bleibt und die Charaktere lieb gewinnt.

Manchmal war es mir fast ein wenig zu viel Zucker, aber ich konnte mich diesem Buch trotzdem nicht entziehen. Ich musste es in geringen Dosen lesen, damit ich die tiefere Ebene nicht aus den Augen verliere, aber es hat sich in meinen Augen durchaus gelohnt. 

Es geht hier um einige wichtige Themen und die wurden meiner Meinung nach sehr schön verpackt. Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.