Rezension

Feinsinniger Roman über Verlust und Erlösung

Erschütterung -

Erschütterung
von Percival Everett

Bewertet mit 5 Sternen

          Percival Everett hat mit seinem Roman "Erschütterung" ein feinsinniges und tiefgründiges Werk über Verlust und Erlösung erschaffen.

Zach Wells ist Professor für Paläontologie an der Uni, hat eine Frau, die ebenfalls Hochschullehrerin ist, und eine Tochter, die er über alles liebt. Eines Tages erfährt die Familie, dass die Tochter an einer unheilbaren neurodegenerativen Krankheit leidet und nicht mehr lange leben wird. Zachs Welt wird dadurch in ihren Grundfesten erschüttert. Wie lebt man weiter, wenn man weiß, dass das eigene Kind langsam seine Fähigkeiten verlieren und sterben wird? Was sagt man davon dem Kind? Wie geht man mit der Trauer des Partners um, wo man doch selber in tiefer Trauer steckt? Welche Auswirkungen hat das auf die Mitmenschen? Ein mysteriöser Hilferuf, der sich in einer second-hand Jacke versteckt, lockt ihn schließlich in die Wüste New Mexicos. Kann er hier Erlösung finden?

Dies ist ein literarisches Meisterwerk, das sich durch seine feinsinnigen und sprachlich wunderschönen Schilderungen auszeichnet. Ohne zu sentimental zu werden zeichnet es die Gefühle der Hauptperson ungeschönt nach. Aufgelockert werden die dichten atmosphärischen Schilderungen durch Einschübe, die mit dem Text nur lose in Verbindung stehen und die gedanklichen Fluchtpunkte der Hauptperson widerspiegeln.  

Dieser Roman ist ein literarisches Highlight und absolut lesenswert!