Rezension

Flache Story nach gutem Start...

Die Psychologin -

Die Psychologin
von Helene Flood

Bewertet mit 3 Sternen

Ein etwas beklemmender ruhiger Thriller erwartet uns mit diesem Titel. In der Ich-Perspektive wird die Story der 30-jährige Psychologin Sara erzählt, deren Mann Sigurd plötzlich spurlos verschwindet. Als Sigurd zu einer Übernachtung bei Freunden aufbricht, ist das letzte, was sie von ihm hört, eine Nachricht auf ihrer Mailbox, dass er gut angekommen sei. Doch noch am selben Abend ruft Sigurds Freund an und teilt ihr mit: Er war nie dort. Hat ihr Ehemann sie wohl belogen? Immer mehr Ungereimtheiten tauchen auf und als die Polizei erscheint und sie befragt, beginnt sie zu ahnen, dass der Schlüssel zu Sigurds Verschwinden in ihrer Erinnerung liegt.

Je näher sie der Wahrheit kommt, desto schwerer fällt es Sara, die Kontrolle über ihr Leben zu behalten. Verliert sie, die Psychologin, die es gelernt hat, die Emotionen anderer Personen zu deuten, ihre so wichtige Intuition?

 

Die interessante Inhaltsangabe und das Cover, welches die Protagonistin mit ihrem verunsicherten Blick auf den Betrachter zeigt, machten mich neugierig. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht lesbar und Helene Flood schildert die komplette Story aus der Sicht der Hauptprotagonistin Sara. So lernen wir die Psychologin intensiv kennen und dürfen an ihrer Denkweise und ihren Gefühlen teilhaben. Der Beginn des Buches fand ich sehr spannend und ich hatte mir schon ausgemalt hier ein Lesehighlight zu erhalten. Doch allerdings flachte die fesselnde und zu Beginn sehr hohe Spannung auch extrem schnell ab und die Story zog sich in die Länge. Die vielen Zwiegespräche der Psychologin, die Analysen ihrer Therapiesitzungen und unzähligen Wiederholungen der Geschehnisse und Gedanken trugen hierzu bei. Im letzten Drittel nahm die Spannung dann wieder etwas Fahrt auf und hat die Geschichte mit einer stimmigen Auflösung beendet.

Ich würde allerdings dieses Buch in ein anderes Genre einstufen, denn hier handelt es sich meiner Meinung nicht um einen Thriller. Punkten konnte das Buch allerdings mit seinem ansprechend gestalteten Buchschnitt und dem eingeklebten Leseband.

 

Mein Fazit: Nach einem guten Start flachte die Story leider extrem ab und zog sich in die Länge. Mit einer etwas schwachen Protagonistin konnte die Autorin trotz guter Idee mich leider nicht überzeugen. 3 Sterne