Rezension

Opfer oder Täterin?

Die Psychologin -

Die Psychologin
von Helene Flood

Bewertet mit 4 Sternen

Die Psychologin Sara und ihr Mann Sigurd haben kürzlich ein renovierungsbedürftiges Haus von Sigurds Großvater bezogen. Sara hat dort auch ihre Praxis, in der sie Jugendliche mit familiären Problemen behandelt. Sigurd will ein Wochenende mit Freunden verbringen. Sara erhält eine Nachricht, dass er gut angekommen ist. Doch dann meldet sich Thomas, der Freund von Sigurd, und Sara erfährt, dass ihr Mann nicht dort eingetroffen ist. Was ist passiert? Hat Sigurd gelogen? Oder sein Freund? Wem kann Sara trauen? Dann bemerkt sie Dinge in ihrem Haus, die nicht passen. Sie fühlt sich zunehmend unwohl.

Die Geschichte beginnt mit dem Verschwinden von Sigurd. Es geht also darum, was und warum das geschehen ist. Ich bin ein wenig zwiegespalten, denn lange Zeit plätschert die Geschichte eher dahin, so dass es erst spät wirklich spannend wurde. Unterschwellig ist aber eine bedrohliche Atmosphäre zu spüren.

Sara und Sigurd haben sich beide berufliche Ziele gesetzt, doch während Sigurd chronisch überarbeitet ist, hat Sara nicht genug Patienten. Unter den Problemen leidet natürlich auch ihre Beziehungen, was Sara, die es eigentlich besser wissen müsste, nicht bemerkt. Es muss schrecklich für Sara sein, nachdem Sigurd verschwunden ist und die Polizei beginnt, ihr Fragen zu stellen. Auch das Verhalten ihres Umfeldes macht es nicht leichter für Sara. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, denn die Kontrolle über ihr Leben scheint ihr immer mehr zu entgleiten.

Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was hinter dem Verschwinden von Sigurd steckt und einige Vermutungen gehabt. Diese verändern sich aber mit jeder neuen Information, die sich dann ergibt. Auch Sara stand auf meiner Verdächtigenliste. Ich konnte mir also nie sicher sein, dass ich auf der richtigen Fährte bin und das Ende hatte ich so nicht vorhergesehen.

Es ist ein eher ruhiger Psycho-Thriller mit einer beklemmenden Atmosphäre.