Rezension

Frau mit eigenem Willen und interessantem Lebensweg

Die Malerin von Paris -

Die Malerin von Paris
von Marie Caroline Bonnet

Bewertet mit 3 Sternen

In der Mitte des 19. Jahrhunderts geht eine Frau ihren Weg, ohne Konsequenzen zu scheuen.

Von der Familie unverstanden, vor einer arrangierten Ehe fliehend und ängstlich angesichts der Lebensplanung durch ihren Vater macht sich die Protagonistin auf den Weg in eine für sie neue Welt. Aber eine Frau ist im Jahr 1855 Konventionen unterworfen, die in eigenständiges Leben nahezu unmöglich machen und viele Gefahren birgt. Da sind Ideen und Wege gefragt, mit denen dies umgangen werden kann. Die Protagonistin findet diese Wege und gerät natürlich in Situationen, die ihr das Leben, das sie sich wünscht, erschweren. Aber sie geht ihren Weg und nach vielen Wendungen schließt sich letztlich der Kreislauf.

Die Geschichte ist angenehm zu lesen. Leider vermisse ich doch Tiefgang, denn die Auflösungen sind oft zu einfach gestrickt und zu oberflächlich. Auch fehlen mir an einigen Stellen erklärende Elemente zu den Erzählsträngen. Die unterschiedlichen Charakterzüge der Protagonistin sind verwirrend, denn sie geraten manchmal etwas durcheinander. Dann finde ich den Titel etwas irreführend. Nach Lesen des Romans hätte ich mir ein anderes Titelbild gewünscht. Der Schreibstil passt sehr gut zum Inhalt des Buches, er ermöglicht ein flüssiges Lesen. Wer eine leichte Lektüre mag, der ist hier genau richtig.