Rezension

Freunde müssen nicht zwangsläufig nah beieinander wohnen ...

Sommerfreundinnen - Åsa Hellberg

Sommerfreundinnen
von Åsa Hellberg

Bewertet mit 3 Sternen

Sonja, Maggan, Rebecka und Susanne sind seit 30 Jahren enge Freundinnen. Sie verbringen viel Zeit miteinander und erzählen sich alles - glauben sie. Sonja verheimlichte jedoch seit Jahren ihre Herzerkrankung. So stirbt sie plötzlich und unerwartet mitten in einem Einkaufszentrum und da sie selbst keine Familie mehr hat, setzt sie ihre Freundinnen als Erben ein. Was sie neben ihrer Herzerkrankung noch verheimlicht hat ist ihr Reichtum. Sie möchte ihren Freundinnen gerne das Geld vererben - aber sie knüpft strenge Bedingungen an die Erbschaft. Susanne und Rebecka sollen ihren Job kündigen, Maggan soll sich nicht so von ihrer Familie in Beschlag nehmen lassen. Die wichtigste Vorgabe ist: Alle 3 Freundinnen müssen die Bedingungen anerkennen und durchführen, sonst bleibt es bei einem Vorab-Erbe von 500.000 Kronen für jede, der Rest verfällt. Ziehen alle 3 die Vorgaben durch, treffen sie sich in 1 Jahr und 3 Monaten um das Erbe anzunehmen.

Ich könnte mir vorstellen, daß Susanne noch ein paar Kracher in Petto hat für ihre zurückgebliebenden Freundinnen und vermutlich werden die 3 ihr Leben bald sorgenfrei genießen können, auch wenn es ihnen jetzt noch schwer fällt sich überhaupt vorzustellen daß sie ihren Job kündigen.
Gerne würde ich die 3 Freundinnen begleiten bis zu dem Tag der Erbschaftsannahme.

Mein Fazit:
Mit „Sommerfreundinnen“ halte ich das 1. Buch der Schriftstellerin Asa Hellberg in meinen Händen – ich glaube es ist auch mein 1. Buch überhaupt das von einem schwedischen Schriftsteller geschrieben wurde. 

Das Cover ist sehr schön und ansprechend. Ein gedeckter Tisch im Garten unter Bäumen. Der Titel und die Überschrift des Rückseitentextes sind in rot und erhaben gedruckt. Das Buch fühlt sich einfach gut an. 

So begeistert ich von der Leseprobe war, so traurig finde ich es, daß der Roman nicht so ganz meinen Erwartungen entsprochen hat. 

Sonja hat wahrscheinlich sehr viel Lebenszeit darauf verwendet das zukünftige Leben ihrer Freundinnen genau so zu planen wie es dann auch kommt. Um das Erbe von Sonja zu erfüllen schickt sie ihre Freundinnen jeweils nach London, Paris und Mallorca. Sie müssen 1 Jahr dort leben und eine vorgegebene Aufgabe erfüllen. Auch wenn sie räumlich sehr weit voneinander getrennt sind, sind sie sich näher denn je. Jede der Freundinnen trifft in ihrem neuen Zuhause auf einen Mann, der zukünftig (teilweise aber auch früher schon einmal) im Leben der Frauen eine große Rolle spielen wird. Es gibt auch tatsächlich für alle ein Happy End.

Was mir den Lesegenuss verhagelt hat ist, daß fast in jedem neuen Absatz zwischen den Freundinnen gewechselt wird. Also jetzt gerade spielen einige Zeilen in London, nach dem nächsten Absatz muss man sich auf Mallorca einstellen, dann geht es nach Paris. Aber nicht in einer Reihenfolge sondern quer Beet. Es ist nicht schwer die Protagonisten auseinanderzuhalten, so viele gibt es ja gar nicht, aber in jedem Absatz musste ich erneut sortieren um wen es gerade geht und wo man sich denn gerade auf der Welt befindet. Das hat dem Buch in meinen Augen einen Dämpfer verpasst, weil man nicht an einem Strang dranbleiben kann und es irgendwie ziemlich durcheinander wirkt. Schöner wäre es gewesen das Buch zu dritteln und jedes Drittel einer der Freundinnen zu widmen um dann am Schluss die Handlungsstränge zusammenzuführen.

Ich hatte einige nette Lesestunden mit dem Buch, aber zu mehr hat es leider auch nicht gereicht. Schade.