Rezension

für einen Thriller enttäuschend

Das Jahr der Kraniche - Christiane Sadlo

Das Jahr der Kraniche
von Christiane Sadlo

Bewertet mit 3 Sternen

Jan und Laura sind frisch verheiratet und verbringen jede freie Minute zu zweit. Sie kennen sich noch nicht sehr lange und haben sich bereits nach kurzer Zeit dafür entschlossen zu heiraten. Nach der Hochzeit wollen die beiden zusammen wohnen und ziehen deshalb in Jans Elternhaus in der Uckermark. Dort wohnt Jans Freundin Elke, die er bereits seit Kindertagen kennen, zusammen mit ihrem Ehemann Marius und ihrem Vater Hanno. Jan hat einige Bedenken, ob sich Laura in der Abgelegenheit der Uckermark wohlfühlen wird, doch als Laura das Haus zum ersten Mal sieht, ist sie hellauf begeistert. Ihr gefällt das alte, rüstige Haus auf anhieb und auch die Leute, die sie dort kennen lernt sind allesamt sehr nett und freundlich zu ihr. Laura fühlt sich sehr wohl in ihrem neuen Zuhause und ist überglücklich bis sie eines Tages Schritte in ihrem Haus hört und das Gefühl hat, dass jemand jemand fremdes in ihrem Haus ist.

Die Geschichte, die das Buch erzählt, gefällt mir insgesamt ganz gut. Sie enthält einige Geheimnisse und hat so eine gewisse Spannung. Auch finde ich, dass sie eine gewisse Dramatik besitzt. Ich finde allerdings, dass die Bezeichnung Thriller, die auf der Titelseite des Buches vermerkt ist, nicht ganz passend ist. Das Buch enthält zwar eine gewisse Dramatik, ich finde aber nicht, dass dies ausreicht, um es als Thriller zu bezeichnen. Natürlich muss es in einem Thriller nicht immer nur um Mord und Todschlag gehen, doch ich finde eine gewisse Spannung sollte er schon mitbringen. Das Buch ist zwar spannend, jedoch in ganz anderer Art und Weise wie ein Thriller. Natürlich möchte man wissen, wie es mit Laura und Jan weiter geht und wie es Laura weiterhin im Haus ergehen wird, doch irgendwie war mir das ganze für einen Thriller zu harmonisch. Ich finde die Bezeichnung Drama viel passender. Die Geschichte an sich hat mir aber wirklich gut gefallen. Ich finde es spannend, wie Laura dem Geheimnis des Hauses langsam auf die Schliche kommt. Was ich allerdings auch schade finde, ist, dass das Ende sehr plötzlich kommt. Über fast 400 Seiten wird eine gewisse Spannung aufgebaut und plötzlich wird das Geheimnis in ein oder zwei Sätzen gelüftet. Das finde ich sehr schade. Zwar kommt es am Ende zu einer Art Showdown, allerdings finde ich, dass man viel mehr daraus hätte machen können.

Vom Schreibstil finde ich das Buch auch sehr gelungen. Es lässt sich gut und flüssig lesen. Beim Lesen kommt, wie bereits beschrieben, eine gewisse Spannung auf, die den Leser dazu verleitet es weiter zu lesen. Den Aufbau des Buches finde ich auch sehr gut. Das Buch ist in verschiedene Oberkapitel eingeteilt, die jeweils einen bestimmten Zeitabschnitt kapseln. Innerhalb des Zweiabschnittes gibt es dann kleines Kapitel, die den Inhalt nochmals thematisch untergliedern. Innerhalb der einzelnen Kapitel ändert sich die Erzählperspekte. Es wird abwechselnd aus der Perspektive beinahe aller vorkommenden Personen erzählt. Grundsätzlich finde ich dieses Vorgehen sehr gut, da der Leser so ein allumfassendes Bild aus möglichst allen Richtungen bekommt. Bei diesem Buch war es allerdings stellenweise schwierig zu unterscheiden, wer nun gerade erzählt. Spätestens nach einer halben Seite wusste man zwar, wer nun wirklich erzählt, allerdings fand ich das anfangs etwas verwirrend.

Die beschriebenen Personen im Buch haben mir sehr gut gefallen, da sie alle so unterschiedlich waren. Auch gut finde ich, dass es Personen gab, die nach außen hin ganz anders wirkten und von den anderen Personen ganz anders wahrgenommen wurden, als sie eigentlich sind. Dies finde ich macht das Buch sehr realistisch, da es auch im "richtigen Leben" solche Personen gibt. Auch finde ich gut, dass der Autor auch die negativen Eigenschaften der Figuren darstellt. Jede der Figuren ist individuell und einzigartig.

Auch das Cover des Buches hat mir gut gefallen. Es wirkt unten sehr idyllisch und trotzem sind die dunklen Wolken am Himmel. Ich finde auf diese Art wirkt das Cover idylisch und friedlich und gleichzeitig aber auch geheimnisvoll und in gewisser Weise auch bedrohlich. Ich finde genau diese Adjektive beschreiben das Buch insgesamt sehr gut.

Insgesamt finde ich das Buch gut gelungen. Die Geschichte ist sehr interessant, nur meiner Meinung nach eben kein Thriller. Dennoch ist die Handlung gut erzählt, auch wenn mir das Ende etwas zu kurz war und zu plötzlich kam. Ich finde aber, dass es eine gute Unterhaltung bietet und von daher gelesen werden sollte ;).

Kommentare

FlipFlopLady007 kommentierte am 08. Januar 2014 um 20:52

Ich wollte mich an dieser Stelle für die vielen Tippfehler in der Rezension entschuldigen. Auch beim zweiten Durchlesen sind diese mir leider nicht aufgefallen. Ich habe sie zwar gerade eben gefunden, allerdings kann ich die Rezension jetzt nicht mehr verbessern. Bitte seht darüber hinweg ;).