Rezension

Für mich leider sehr vorhersehbar, aber trotzdem ganz gut

Herz aus Dornen - Anna Jane Greenville

Herz aus Dornen
von Anna Jane Greenville

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein paar Worte vorneweg zur Gestaltung: Der Drachenmond-Verlag hat das Buch unheimlich schön gestaltet. Allein das Cover ist ein Blickfang. Noch viel schöner ist aber die Innengestaltung. Was ich allerdings etwas schade fand war, dass Love auf den Zeichnungen wie ein Kind wirkt, obwohl sie doch in Wirklichkeit 21 Jahre alt ist.

 

Love – das ist nicht ihr richtiger Name, aber ihre Mutter gab ihr keinen, außer Beschimpfungen – ist 21 Jahre alt und hat eine Gabe, oder einen Fluch, je nachdem wen man fragt. Wenn sie jemanden berührt, kann sie tief in sein inneres sehen. Sie sieht alles: Taten und Erlebnisse, Gefühle, einfach alles. Deswegen wurde sie in eine Anstalt eingesperrt und das ist 1879 in London wirklich kein Ort, an dem man sein will. Doch Love hat sich damit arrangiert. Sie hegt keinen Groll, keinen Hass, sie empfindet Mitleid mit allen, die ihr Unrecht getan haben. 

Eines Tages taucht ein Mann in der Anstalt auf, er hat viel Geld aber trägt so viel Düsternis in sich, dass Love am liebsten in der Anstalt bleiben würde. Der Mann braucht Love, so sagt er, um seine verschwundene Frau zu finden. Sie geht mit ihm und bald weiß sie nicht mehr, was sie noch glauben soll. Überall lauern Geheimnisse, Geister und Lügen.

 

Ehrlich gesagt bin ich zwiegespalten. Einerseits fand ich das Buch gut. Andererseits war es mir zu vorhersehbar und die Charaktere manchmal viel zu leichtgläubig. 

 

Mir gefiel Love sehr gut, ich fand sie sehr sympathisch und ihre Gabe faszinierend. John Coal war anfangs undurchschaubar, aber er hat das Zeug einen positiv zu überraschen. Die Nebencharaktere mochte ich auch sehr gerne.

 

Was ich schade fand war, dass ich alles vorhersehen konnte und zwar schon sehr früh. Die Wendung war für mich schon recht früh klar gewesen und auch die letzte Überraschung hat mich nicht überrascht. Dennoch ist die Geschichte wirklich schön. Ich kann nicht viel dazu sagen, weil ich sonst spoilern würde, aber es lohnt sich wirklich sich durch die Ungerechtigkeiten am Anfang zu quälen.

 

Was mich auch gestört hat war die Leichtgläubigkeit von Love und John. John glaubte dem Bösewicht alles, obwohl er selbst sagte, dass die Person nichts als Lügen von sich gibt, das war für mich unlogisch. Love ändert ihre Meinung über John und andere andauernd. Mal hat sie Angst vor ihnen und hält sie für böse, dann wieder für nett und im nächsten Moment sofort wieder für böse. Sie lässt sich unglaublich schnell überzeugen und traut ihrem eigenen Gefühl null, obwohl sie diese Gabe hat.

 

Fazit: Trotz meiner Kritikpunkte hat mir das Buch gefallen. Es hat Spaß gemacht es zu lesen und die Geschichte war originell genug, um einen bei der Stange zu halten. Es war allerdings schade, dass ich alles so früh erraten konnte und nur noch darauf gewartet habe, dass die Handlung an dem Punkt ankommt, an dem das bestätigt wird. Ich hätte es schöner gefunden überrascht zu werden und ein bisschen miträtseln zu können. 

 

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.