Rezension

Für mich war die Wendung der Todesstoß

Highland Hearts - Gabriele Ketterl

Highland Hearts
von Gabriele Ketterl

Bewertet mit 2 Sternen

Als ihr Vater schwer verunglückt und sie erfährt, dass die Versicherungssumme nicht reichen wird, um die Familie durchzubringen, legt Santana ihr Studium auf Eis, um in einem Reisebüro zu arbeiten. Ihr Chef ist sehr nett, seine Frau dafür alles andere als das – nicht umsonst nennt sie sie heimlich Anna Wintour für Arme. Doch dann kommt ein riesen Auftrag rein, der Santana alles abverlangen wird. Der größte Whiskey-Produzent will eine große Werbekampagne drehen und der Star dieser Kampagne ist Tyler „Hawk“ Vaughn.

Santana will den Job und schon gleich gar nicht mit ihrer nichtsnutzigen Chefin zusammen, doch sie hat keine Wahl und so bleibt natürlich alles an ihr hängen, während Evie sich zusammen mit einer Produzentin, die eine Reality-Sendung drehen will, an Hawk ranschmeißt.

 

 

Anfangs war ich von diesem Buch schwer angetan. Santana ist mir direkt sympathisch, aber ihre Chefin Evie sorgt recht bald dafür, dass ich total genervt war und mit Rita haben wir noch Evie 2.0 an der Backe – super! (Ironie) 

 

Das ständige gejammer, gezicke und die Vorwürfe an Santana, die an allem Schuld ist auch an eingebildeten Dingen, nervt sowas von extrem. Mir hat das echt das Buch in gewisser Weise verdorben. Mir waren Evie und Rita viel zu überzeichnet und überzogen. Keine einzige Hirnzelle über 50% des Buches in Sicht.

 

Hawk spielt eine Rolle. Er macht gern einen auf A... und Diva, um die anderen auf Abstand zu halten. Er will nicht, dass jemand den echten Hawk kennenlernt. Das ist durchaus verständlich und später erfährt man noch etwas über seine Vergangenheit und dann tut er einem leid. Aber auch er nervt. Von seinen Launen bekommt man ein Schleudertrauma und leider wirkt er dadurch sehr wankelmütig. Ich traue ihm nicht so ganz. 

 

Das Buch reiht einfach ein unnötiges, durch übertriebenes herumgezicke angezetteltes Drama ans nächste und es hört einfach viel zu lange nicht auf.

 

Was mir das Lesen erschwert hat waren die vielen Sprünge. An sich nichts Schlechtes, aber der eine Absatz spielt zum Beispiel am Abend, der nächste auch und der übernächste schon am nächsten Morgen, ganz ohne Vorwarnung. Das wirft einen einfach raus.

 

Zwischenzeitlich dachte ich, das Buch könnte mir noch echt gefallen, aber dann kam die Wendung nach ¾ des Buches und ich war einfach nur noch total genervt. Santana benimmt sich so extrem dämlich und klischeehaft, dass ich nur noch mit dem Kopf irgendwo gegenhauen wollte. Dieses Verhalten passt sowas von überhaupt nicht zu ihr, das war echt unrealistisch für mich.

Diese Wendung war so vorhersehbar und auch wie es danach weiterging. Ich finde das so schade, gerade als ich dachte, dass das Buch doch noch die Kurve kriegt, biegt es in die Klischee-Straße ein und verlässt sie leider auch nicht mehr. Santana hat es sich bei mir durch die Aktion leider versaut. Absolut unlogisch!

Für mich war diese Wendung viel zu konstruiert. Man wusste von Anfang an, als die ersten Sätze dazu kamen, wie das ablaufen würde und statt sich so zu verhalten, wie im bisherigen Buch, verhält sich Santana komplett gegensätzlich. Das Drama hier war für mich an den Haaren herbeigezogen. Man hätte das so schön anders machen können, mit einem sich zuspitzenden Konflikt, der in einem großen Krach zwischen den zwei anderen beteiligten mündet oder wenigstens ein erwachseneres Verhalten von Santana, damit wäre ich schon zufrieden gewesen.

 

 

Fazit: Eigentlich hätte das Buch alles gehabt, um richtig gut zu sein. Doch relativ schnell dominierten zwei total überzeichnete Charaktere das Buch und wurden so nervig, dass ich teilweise kaum noch Lust hatte weiterzulesen. Dann wurde es doch noch schön und ich dachte, ich hätte das schlimmste überstanden und könne jetzt das Buch genießen, doch dann kam die Wendung und alles ging zum Teufel. Leider nahm das Buch für mich den falschen Weg und suhlte sich im Drama und in irrationalen Klischees. Santana verhält sich plötzlich sowas von absolut dämlich und ich war echt bedient. Wäre dies etwas anders gelöst worden und Santana nicht so extrem von ihrem sonstigen Charakter abgewichen, hätte mir das Buch noch gefallen können. So bin ich von dieser Wendung echt extrem enttäuscht. 

 

Von mir bekommt das Buch wegen der schönen Szenen zwischendrin 2 Sterne, mehr ist leider nicht drin.