Rezension

Fürchterliche Sprecherin und jede Menge Logikfehler

Die Falle, 1 MP3-CD - Melanie Raabe

Die Falle, 1 MP3-CD
von Melanie Raabe

Bewertet mit 2 Sternen

Wenn ich dieses Buch mit einem Wort beschreiben müßte: anstrengend. Hätte ich zwei Worte zur Verfügung: mega anstrengend!

Ich war mehrfach kurz davor dieses Hörbuch abzubrechen, weil die Sprecherin mit ihrer leidenden Stimme meine Nerven wirklich mächtig traktiert hat – aber selbst wenn man diesen Aspekt einmal wegdenkt und sich nur auf die Handlung konzentriert, wird es nicht wirklich besser.
Ich habe mich wirklich bemüht, aber es wollte bei mir einfach keine Sympathie für Linda aufkommen. Ich empfand sie als sehr schwierig und extrem nervend, was sicherlich auch als Stilmittel gedacht war, es mir aber sehr schwer gemacht hat, mit Interesse bei der Geschichte zu bleiben.

Erschwerend kommt hinzu, daß der Ablauf der Geschichte einfach nicht stimmig war. Viele Dinge – wie z.B. Lindas Tagesabläufe – wurden haarklein auseinandergenommen, andere für mich wichtige Dinge – wie z.B. die Verwanzung des Hauses – wurde mit keinem Wort erwähnt. Auch die Kontakte die sie hat und für ihre Falle nutzt, finde ich doch sehr an den Haaren herbeigezogen, schließlich hat sie seit Jahren das Haus nicht verlassen und doch kommen extrem wichtige Leute quasi mit einem Fingerschnippen mal eben ins Haus? Mehr Beispiele möchte ich nicht nennen um nicht unnötig zu spoilern, aber die Liste wäre definitiv nicht gerade kurz.
Auch machen überraschende Wendungen einen Thriller oder Krimi sicherlich gleich doppelt spannend, aber auch das war hier einfach zuviel des Guten.

So viele Logikfehler und Ungereimtheiten machen einfach keinen Spaß, da kann die Grundidee noch so toll sein. Auch das Buch im Buch fand ich komplett überflüssig, hätte ich statt des Hörbuchs das Buch in der Hand gehabt, hätte ich diese Passagen wohl komplett überflogen oder ganz überblättert.

Wie es sich für einen Krimi gehört, wurden natürlich auch hier von der Autorin falsche Fährten gelegt, die aber auch eher anstrengend als spannend waren, letzendlich aber – wie wohl auch gewollt – für einige Verwirrung sorgten.
Auch wenn das Ende soweit schlüssig war, blieb der Aha-Effekt komplett aus. Das „Nachspiel“ hätte man sich meiner Meinung nach dann auch komplett schenken können, das empfand ich mehr als unpassend.

Fazit: Nette Idee, die aber leider nur so vor Logikfehlern strotzt