Rezension

Fulminanter Reihenauftakt

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie -

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
von Anne Stern

Epischer und mitreißender Auftakt

Die Historikerin und promovierte Germanistin Anne Stern nimmt die Lesenden in ihrem Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" mit auf eine Reise in das Dresden des 19. Jahrhunderts. Vor dem historischen Hintergrund der Semperoper erzählt sie aus dem Leben verschiedener Protagonist*innen, über ihren Triumph, ihr Scheitern, ihre Lieben, gesellschaftliche Konventionen, über Hoffnung und verlorene Träume. Dabei bildet sie einen Querschnitt der Gesellschaft des Dresdens im 19. Jahrhundert ab, der spannend und interessant geschrieben ist. Die Charaktere der Haupt- sowie Nebenfiguren sind komplex und glaubwürdig gestaltet, besonders die Protagonistin Elise Spielmann, deren Liebe zu dem Malergehilfen Christian Hildebrand einen Großteil des Romans einnimmt. 

Ich war von Anfang an hingerissen vom Schreibstil der Autorin und habe mich zu keinem Zeitpunkt bei der Lektüre gelangweilt. Anne Stern versteht es, den Zeitgeist und die historischen Fakten mit ihren Figuren lebendig werden zu lassen, so dass ich das Buch bis zum Ende nicht aus der Hand legen konnte. Sehr informativ ist auch die Karte, die die Lesenden im Dresden des Jahres 1841 verortet. Und so habe ich die Sonne auf der Elbe glitzern gesehen, die Musik, den Gesang in der Oper und die Pferdekutschen auf dem Pflaster gehört, war mit hinter den Kulissen und habe mich über jede Figur, die ich im Verlauf des Lesens kennenlernen durfte, gefreut. Sie sind mir alle ans Herz gewachsen und umso gespannter bin ich jetzt auf die Folgebände in diesem fulminanten Dresden-Epos.