Rezension

Packender Roman über Musik, Liebe und Frauen

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie -

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
von Anne Stern

Bewertet mit 5 Sternen

Ein berührend geschriebener Roman über Dresden, die Semperoper, die Liebe und die sehr unterschiedliche Lebenswirklichkeit von Frauen und Männern um 1840. Insbesondere das Thema Frauenrechte bzw. die geschilderten Einschränkungen haben mich sehr berührt. Einige Schicksale werden nur am Rande erzählt, wie etwa die Geschichte der Primaballerina, die schwanger wird und von heute auf morgen ihren Platz an der Oper verliert und am Rande der Gesellschaft leben muss. Oder Elises Freundin, die gut verheiratet ist und durch eine Affäre aus dem Kreis der Familie verstoßen wird. So entscheidet sich auch Elise aufgrund der Zwänge der Zeit für die Vernunft und gegen die Liebe. Die Romanze zwischen ihr und dem Kulissenmaler Christian ist wunderbar eingefangen. Die Zerrissenheit auf beiden Seiten, die Sehnsucht, aber auch die Notwendigkeit der Trennung. Das mag aus heutiger Sicht abgeklärt wirken doch damals war es wahrscheinlich der richtige Weg. Ich bin gespannt wie die Geschichte weitergeht. Einige Fäden sind schon weitergesponnen. Die adoptierte Tochter der Ballerina, das Misstrauen von Elises Mann, die Figur der Schwester, die sich für die Rechte der Frauen stark macht. Ein packender Anfang einer Reihe rund um Dresden, die Musik und starke Frauen.