Rezension

Ganz nette Geschichte

The Breakup Tour – Der Sound unserer Liebe -

The Breakup Tour – Der Sound unserer Liebe
von Emily Wibberley

Bewertet mit 3 Sternen

Sängerin und Songwriterin Riley verarbeitet ihre Erfahrungen und Emotionen gerne in ihren Songs. Kein Wunder also, dass sie gleich ein ganzes Album all ihren Exfreunden widmet. Doch unter all diesen Männern gibt es nur einen, der ihr Herz wirklich berührt und gebrochen hat: ihre Collegeliebe Max. Als ausgerechnet Rileys Exmann und Schauspieler sich Max für ein TikTok aussucht und behauptet, dieser Song sei ihm gewidmet, wendet sich Riley an Max und bittet diesen darum, sich als ihre große Liebe zu outen. Zunächst ist Max skeptisch, aber als das Lebenswerk, das Seniorenheim, das seine Eltern aufgebaut haben, droht bankrott zu gehen, stimmt er Riley zu. Allerdings nur unter der Bedingung, dass er auf ihrer Tour ihr Keyboarder sein darf.
Ich mag Rockstarromances zwischendurch sehr gerne und das wirklich hübsche Cover machte mich sehr neugierig auf das Buch. Der Einstieg fällt auch dank des leichten und flüssigen Schreibstils durchaus sehr leicht, die Wortwahl ist fast schon melodisch und passt einfach auch richtig gut zum Buch. Was mir aber leider eher schwerfiel, waren die Emotionen der beiden nachzufühlen.
Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive zwischen den beiden Protagonisten erzählt, jeder erzählt in der Ich-Form von seinen Gedanken und Gefühlen, aber auch von seinen persönlichen Sorgen.
Für mich waren jedoch Rileys Gefühle für Max, die angeblich ja auch nie fort waren, nach zehn Jahren und mit auftauchen des Videos ihres narzisstischen Exmannes nicht richtig glaubhaft. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum mich die Lovestory leider nicht erreichen konnte.
Nichtsdestotrotz bietet die Geschichte nette Unterhaltung für zwischendurch und ich habe das Buch auch schnell und in einem Rutsch gelesen.
Irgendwo hatte ich gelesen, dass Rileys Geschichte auch ein wenig an der realen Geschichte der Sängerin Tyler Swift angelehnt sei, inwieweit das allerdings passt, kann ich eher nicht beurteilen.
Riley ist für mich recht schwierig, denn ich fand sie äußerst sprunghaft und manchmal auch sehr eigen. So richtig gemocht habe ich sie tatsächlich nicht, denn sie erinnerte mich manchmal ein wenig an ein verwöhntes Kind. Die Beschreibungen ihrer Tour und ihres Lebens als Star fand ich ganz gut gelungen.
Max hingegen ist durch und durch bodenständig und ich mochte ihn, auch wenn er doch das Gegenteil von Riley ist. Mit seiner Aktion, an der Tour teilnehmen zu wollen, hatte ich tatsächlich gar nicht gerechnet, so dass hier auch noch ein wenig Überraschungspotential versteckt war. Ihn mochte ich deutlich lieber und konnte auch all seine Sorgen rund um eine neue Beziehung mit Riley sehr gut nachempfinden.
Mein Fazit: Insgesamt war The Breakup Tour eine schöne, seichte Geschichte für zwischendurch, bei der mir leider ein wenig die Tiefen und greifbaren Emotionen der Protagonisten gefehlt hat. Was Riley zu überdreht und berechnend war, war Max ein wenig zu hölzern. Der Schreibstil liest sich wirklich leicht und flüssig und man fliegt wirklich schnell durch die Seiten. Wer was zum Abschalten für zwischendurch sucht, ist hier gut aufgehoben.