Rezension

Gefahr aus der Tiefe

Meridian Princess 1 - Anja Ukpai

Meridian Princess 1
von Anja Ukpai

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Tief unter den Straßen von London verläuft der Nullmeridian. Für Jade und den Rest der Welt ist er der Ort, von dem aus die Zeit berechnet wird – für die geheime Zeiterben­gesellschaft ist er jedoch ein magisches Portal in die Unwelt. Das erfährt Jade an ihrem fünf­zehnten Geburtstag. Aber damit nicht genug: Sie selbst soll eine Zeiterbin sein. Als solche ist es ihre Aufgabe, über die Zeit zu wachen und die Unwelt-Dämonen fern­zuhalten. Sie kommt an die Clock­makers Academy und lernt, wie man in der Zeit springt und mit einem Dämonen­schwert kämpft. Diese Fähigkeiten wird Jade auch brauchen – denn Chronos hat es auf die Herrschaft über die Zeit abgesehen. Und aus Jade …

 

Rezension:

Jade ist eine Waise, die bei Sir Arthur auf einem herrschaf­tlichen Anwesen aufwächst. Als sie jedoch 6 ist, stirbt ihr Gönner. Seitdem lebt Jade – genau wie ihr bester Freund Mat – im Internat. Nur in den Sommer­ferien kehrt sie stets zu Sir Arthurs Witwe zurück, die sie jedoch sehr stief­mütterlich behandelt. Das ändert sich jedoch am Tag vor ihrem 15. Geburtstag. Jade wird auf dem Weg in die Sommer­ferien von einem unheim­lichen Wesen angegriffen. Der Schul­bibliothekar und ein Mann, an den sie sich dunkel als Freund Sir Arthurs erinnert, begleiten sie daraufhin heim. Doch dort erfährt sie ungeheuer­liches: Sie soll eine Zeiterbin sein und ab dem kommenden Schuljahr die Clock­makers Academy in Green­wich besuchen!

Die Ausgangslage von Anja Ukpais Urban-Fantasy-Trilogie kommt Genre-Fans sicher nicht unbekannt vor. Kinder oder Jugend­liche, die über­raschend von ihren besonderen Fähigkeiten erfahren, sind spätestens seit Harry Potter eine in der jugend­lichen Urban Fantasy beliebte Ausgangs­lage derartiger Geschich­ten. Auch sonst werden dem Leser einige Parallelen zum Zauber­schüler mit der Blitz­narbe auffallen, wobei Jade zu Beginn natürlich deutlich älter ist. Allerdings gibt es auch zahl­reiche grund­sätzliche Unter­schiede, sodass man „Meridian Princess“ nicht als HP-Klon ansehen sollte. So sind die Zeit­erben auch keine Zauberer, wenn sie auch einige magische Fähig­keiten besitzen.

Das Ambiente, das die Autorin entwirft, erscheint stimmig. Die Prota­gonistin und ihre Freunde agieren glaub­würdig. Außer Jade und ihren Freunden lernt der Leser jedoch kaum einen der Mitschüler wirklich kennen. Bei manchen Gegeben­heiten wären nähere Erklärungen wünschens­wert. Das ist schade, denn die Geschichte ist interessant und nimmt den Leser schnell gefangen. Dass am Ende einige Fragen offen­bleiben, ist beim Einstiegs­band einer Trilogie dagegen voraus­zusetzen. … und diese Rätsel versprechen 2 interessante Fort­setzungen.

Die Autorin erzählt ihre Geschichte in der 3. Person, begleitet dabei jedoch (abgesehen vom Prolog) stets ihre Prota­gonistin. Der Stil ist dabei gut lesbar und mitreißend.

 

Fazit:

Ein interessanter Einstieg in eine neue Urban-Fantasy-Welt, die enger als manch vergleich­bare mit unserer realen verknüpft ist.

 

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