Rezension

Gefahr in Berlin

Die Schattenbande und die große Verschwörung
von Frank M. Reifenberg Gina Mayer

Bewertet mit 5 Sternen

Berlin in den 20er Jahren. Klara, Otto, Paule und Lina sind Straßenkinder. Immer auf der Flucht vor den Häschern des Waisenhauses und immer neugierig, was in ihrer Stadt so vor sich geht. Sie sind die Schattenbande: schnell, nicht zu fassen und furchtlos. Doch diesmal entpuppen sich harmlose Aufträge als brisante Abenteuer. Otto soll eigentlich nur für Billy Barrakuda ein Interview übernehmen und gerät stattdessen in eine Schießerei und Klara Kellnerjob wird zu einer gefährlichen Verfolgungsjagd. Die Schatten sind aber nicht aufzuhalten. Sie werden die Hintermänner fassen und die König von Kalimbesien retten.

Ein rasantes Abenteuer, das mit viel Phantasie und geschichtlichen Fakten den Leser fesselt. In Stil, Sprache, Inhalt und nicht zuletzt den Illustrationen Erich Kästner nachempfunden, trotzdem ist es ein eigenständiges Werk ohne Schablonenwirkung. Trotz romantisierenden Elementen werden die problematischen Verhältnisse der 20er Jahre nicht verschwiegen und doch bleibt das aufregende Gefühl in einer abenteuerlichen Welt ohne Aufsicht der Erwachsenen frei zu sein.

Spannend und trotz der durchaus deutlichen Darstellung der Verbrechen für Kinder nicht zu brutal oder gruselig. Die witzige Sprache von Kalimbesien verlockt Kinder zum Heraustüfteln der dahinterliegenden Technik. Das Mitdenken des Lesers wird immer wieder aufs Neue gereizt.

Ich liebe dieses Buch! Spannend, leicht nostalgisch, witzig – eine Kinderdetektivgeschichte mit Niveau. Diese Mischung sichert dem Buch einen besonderen Platz in meinem Regal. Auch Jungs werden an diesem Buch ihre Freude haben, denn Otto und Paule sind gleichberechtigte Mitstreiter der Schattenbande. Immer wieder wird auch aus ihrer Sicht erzählt.