Gefühlvoll, nachdenklich und berührend
Bewertet mit 5 Sternen
Das Buch „Dieses schöne Leben“ von Mikki Brammer beschreibt die Protagonistin Clover, die am liebsten in ihrer Freizeit mit ihren Haustieren zu Hause ist, Liebesfilme schaut und keine gleichaltrigen Freunde hat. Sie wohnt in der Wohnung, in der sie seit ihrem 6. Lebensjahr mit ihrem Großvater gelebt hat. Ihr Job und ihre Zurückgezogenheit bestimmen ihr Leben. Clover ist Sterbe-Doula, ein ehrenwerter Beruf, der zu wenig Anerkennung erfährt. Mit sehr viel Leidenschaft und Aufopferung begleitet sie Sterbende auf ihrer letzten Reise, ist dabei jedoch oft mit ihren Klienten alleine und vergisst dabei die Lebenden. Clover ist sehr selbstkritisch und erkennt, dass sie fehlende soziale Kontakte und Liebe nicht mehr damit kompensieren mit einen 80+ Hausbewohner, den sie schon seit ihrer Kindheit kennt, Mah-Jong zu spielen und zu Death-Treffen zu gehen. Doch dann tritt Sylvie, die neue Hausbewohnerin in ihr Leben. Auch hat Clover einen neuen Auftrag: eine lebensbejahende, resolute und rundum sympathische ältere Dame, die Clover erkennen lässt, dass sie sich mehr trauen soll, um aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen.
Mikki Brammer hat einen wunderschön nachdenklichen Roman geschrieben, der mich sehr berührt hat. Sie schreibt würdevoll und sehr stilvoll über das Thema Tod und lässt den Leser immer wieder fragen, was er im Leben bereuen würde oder welchen letzten Wunsch man sich selbst erfüllen würde. Der Roman ist ein wahrer Lesegenuss und ich kann dieses Buch jedem uneingeschränkt empfehlen, der einen tiefgründigen Roman lesen möchte. Dieses Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben und ist für mich eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.