Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

gefühlvolle, wunderschöne Fortsetzung

Glutrot (Elfenblüte, Teil 3) - Julia Kathrin Knoll

Glutrot (Elfenblüte, Teil 3)
von Julia Kathrin Knoll

Bewertet mit 5 Sternen

Glutrot ist der dritte Band der Elfenblüte-Reihe. Es gibt immer wieder ganz kleine Hinweise auf die vorherige Handlung, eine große Zusammenfassung oder Rückblende findet man jedoch nicht. Ich persönlich finde das sehr angenehm, da die Bücher dicht nacheinander erschienen sind und mir die kleinen Verweise ausreichen. Um die Handlung wirklich komplett einordnen und verstehen zu können, ist es jedoch vermutlich besser „Himmelblau“ und „Sonnengelb“ auch gelesen zu haben. Meine Rezension kann inhaltliche Spoiler auf die Vorgänger enthalten, wer die Vorgeschichte nicht kennt, sollte jetzt also vielleicht nicht weiter lesen. Als kurze Einschätzung: es ist eine gelungene Fortsetzung, mit vielen Emotionen und tollen Protagonisten.

 

Liebe liegt in der Luft! Lilly und Alahrian haben endlich etwas mehr Ruhe und Zeit für sich. Und obwohl alles so schön und harmonisch sein könnte, wird Lilly das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmt. Welche dunklen Geheimnisse verbirgt Alahrian nur? Ein Buch voller Gefühl und mit ganz vielen Wahrheiten und neuen Rätseln wartet hier auf den Leser.

 

Der Schreibstil von Julia K. Knoll ist wieder sehr angenehm und flüssig. Man ist sofort in der Geschichte drin und kann mit Lilly und Alahrian die Zeit genießen. Die detaillierten Beschreibungen ermöglichen es, sich die Umgebung gut vorzustellen, inzwischen kennt man sich in dem Heimatort der beiden schon ziemlich gut aus und hat ein Bild von den Örtlichkeiten im Kopf.

Besonders gefallen hat mir, dass in diesem Buch die Geschichte von Alahrian und Morgan vertieft wird. Man taucht genauer in die Vergangenheit ein, erfährt einige Geheimnisse und Gegebenheiten, die dazu geführt haben, dass die Situation ist, wie sie ist und dass die beiden Brüder sind, wie sie sind. So wird es auch für Lilly nach und nach leichter, einzuordnen, wie es zu all dem gekommen ist und auch die Welt der beiden besser zu verstehen. Ein paar Dinge wurden in den Vorgängerbänden schon angedeutet, so dass nicht alles komplett neu war, andere Passagen waren dagegen eher unerwartet und überraschend.

 

Die Hauptfiguren hatte ich bereits in den ersten beiden Büchern sehr in mein Herz geschlossen. Dieser Eindruck wird auch in „Glutrot“ wieder bestätigt. Ich mag Alahrian und Lilly total gern. Besonders schön ist es, dass man jetzt noch mehr Facetten der beiden erlebt. Während sie in den ersten Büchern mehr den steinigen Weg zum Zusammensein und Zusammenkommen überwinden mussten, haben sie dies nun hinter sich gelassen und könnten ihre gemeinsame Zeit genießen. Neue Sorgen, Probleme und weitere Geheimnisse machen es jedoch nicht so ganz leicht, wirklich zur Ruhe zu kommen.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Morgan hier mehr in den Mittelpunkt rückt. Er war zwar auch in den ersten beiden Büchern schon präsent, hier spielt er allerdings eine wichtigere Rolle, wodurch man auch von ihm noch einmal viel mehr erfährt. Morgan hat neben seinem düsteren Musiker-Image eine unerwartet weiche, gefühlvolle, familiäre Seite, die ich sehr mag.

Insgesamt ist das Buch sehr von unterschiedlichen Emotionen geprägt. Sowohl positive, als auch eher negative Gefühle begleiten die drei während der Geschichte. Auch wenn man ein übernatürliches Wese ist, ist man nicht sicher vor Problemen und Zweifeln. Die negativen Schwingungen überwiegen allerdings nicht unbedingt. Es gibt immer wieder Situationen, in denen besonders bei Alahrian deutlich wird, wie sich Wut und Ärger auswirken, jedoch gibt es auch ganz viele Momente, die zuckersüß und sehr harmonisch sind.

 

Eine gelungene Fortsetzung, die ganz viele Dinge aufklärt und einen tiefer in die Welt eintauchen lässt, die jedoch auch viele neue Grübeleien anregt und neue Fragen aufwirft. Ich bin weiter gespannt auf den Fortgang der Handlung und freue mich schon auf die Fortsetzung.