Rezension

Geht unter die Haut

Das Kind der Wellen - Rebecca Martin

Das Kind der Wellen
von Rebecca Martin

Bewertet mit 5 Sternen

Lisas kleine Tochter ertrank im Meer und seitdem ist sie nicht mehr fähig, in ihr altes Leben zurückzukehren. Selbst ihr Mann und ihre beiden Söhne haben keinen Zugang mehr zu ihr.
Um das Geschehene zu verarbeiten kehrt Lisa an die Nordsee in das Ferienhaus ihrer Familie zurück. Dort findet sie alles so vor, wie sie es damals verlassen haben.
Zusammen mit ihren Nachbarn Lars und Jonas beginnt sie das Ferienhaus zu renovieren und findet auf dem Dachboden einen alten Ofen in dem Zeichnungen und ein Märchen über eine Meerjungfrau versteckt sind. Zusätzlich stößt sie auf einen Zeitungsartikel, in dem eine junge Frau ebenfalls ein Kind am Strand verlor und sogar des Mordes verdächtigt wurde ...

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, was ich ja besonders gerne mag. Mir haben auch beide Zeitschienen gleich gut gefallen.
In der Gegenwart konnte ich so mit Lisa mitfühlen und ihren Schmerz über die verunglückte Tochter teilen. Ich konnte es absolut nachvollziehen, dass sie aus ihrem Tief momentan nicht mehr herauskommt. Ich konnte aber natürlich auch ihren Mann verstehen, der sagt, sie hat schließlich auch noch zwei Söhne um die sie sich kümmern muß.
In der Vergangenheit lernen wir die sympathische und lebensfrohe Vicky kennen und ihre Liebe zu Jamal, die aber nicht sein darf, da er Marokkaner ist. Sie muß wirklich viel durchmachen und ihr Schicksal ging mir sehr unter die Haut.
Beide Frauen sind sehr starke Persönlichkeiten, die meinen ganzen Respekt verdienen.
Die Autorin hat einen sehr einfühlsamen und mitreisenden Schreibstil, der mich von Anfang an in der Geschichte versinken ließ. Die Charaktere sind alle sehr vielschichtig und authentisch.
Zum Schluß möchte ich noch das schöne und sehr stimmige Cover erwähnen, was von den Farben her wunderbar harmoniert.
Fazit: Eine sehr emotionale Geschichte, die den Leser sehr berührt.
Ich vergebe 5 Sterne und eine große Leseempfehlung.