Rezension

Gelungener Abschluss

Nebelblau -

Nebelblau
von Tove Alsterdal

Bewertet mit 5 Sternen

„Nebelblau“, nach „Sturmrot“ und „Erdschwarz“ der abschließende Band von Tove Alsterdals Eira-Sjödin-Trilogie, beginnt mit einer überraschenden Entdeckung, die Meeresarchäologen bei einem Tauchgang im Wrack eines vor langer Zeit gesunkenen Schiffes machen. Das Teilskelett, das sie finden, gibt Anlass zu Spekulationen und ruft die Ermittler rund um Eira Sjödin auf den Plan. Handelt es sich um eine vor Jahren verschwundene Frau oder um ein ehemaliges Besatzungsmitglied des Schiffes oder schlicht um ein bisher unbekanntes Mordopfer? Noch ahnt keine/r der Beteiligten, dass jede neu gewonnene Erkenntnis neue Fragen aufwerfen und sie schließlich zu einer Protestbewegung, die in den sechziger Jahren in Ådalen aktiv war, führen wird.

Wie bereits in den Vorgängern ist es Tove Alsterdal gelungen, reale Ereignisse nicht nur aus der schwedischen sondern auch aus der internationalen Vergangenheit in einen spannenden Kriminalfall zu packen und aufzuzeigen, welche Auswirkungen dennoch lang Vergangenes auf das Leben der Menschen in der Gegenwart haben kann. Dazu richtet sie den Blick auf eine verbürgte CIA-Aktion, die „Operation Chaos“, in der der Geheimdienst eine Gruppe von amerikanischen Wehrdienstverweigerern und Vietnam-Deserteuren, die nach Schweden geflüchtet sind, infiltriert und mit Hilfe gekaufter Unterstützer von innen heraus zerschlagen will.

Aber natürlich kommen auch die in den beiden vorherigen Bänden rund um Eira und ihr Privatleben gesponnenen Handlungsfäden nicht zu kurz. Da ist das Kind, das sie erwartet und von dem sie nicht weiß, wer der Vater ist. Die Mutter, die mittlerweile wegen ihrer fortgeschrittenen Demenz in einem Pflegeheim lebt. Der Bruder, der wegen eines Verbrechens, das er nicht begangen aber auf sich genommen hat, im Gefängnis sitzt.

Alles ohne Logikfehler verwoben und im richtigen Verhältnis gut ausbalanciert, sodass keine Fragen offenbleiben und man am Ende das Buch zufrieden zuklappen kann.