Rezension

Gelungener Auftakt einer neuen Cyberpunk-Thriller-Reihe mit einer düsteren Zukunftsutopie

Mars Ultor - David Reimer

Mars Ultor
von David Reimer

Bewertet mit 4 Sternen

Mit diesem Buch legt der Autor David Reimer einen spannenden Cyberpunk-Thriller vor, der zugleich den Start einer neuen Reihe darstellt. Dabei entwirft der Autor eine düstere Zukunftsvision, bei der gewisse Anleihen an den Film "Blade Runner" nicht ganz zufällig sind. 

Im Jahr 2079 hat sich die Welt doch ziemlich gewandelt, das Leben konzentriert sich auf 15 Megacitys, die von mächtigen Konzernen kontrolliert werden. Die großen sozialen Unterschiede entladen sich in gewalttägigen Aufständen, die immer brutaler und verzweifelter geführt werden. Major David Dener leitet einen kleinen Eingreiftrupp, der Spezialaufträge für den Konzern Wayaki Industries, einem der neuen Global Player, erledigt. Als er einen untergetauchten Wissenschaftler aufspüren soll, ist dies nur der Auftakt einer gewaltigen Mission, die das Team an ihre Grenzen bringen wird und bei David schnell Zweifel am Ziel des Auftrages und den Methoden des Konzerns wachsen lässt.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufbebaute Geschichte voran und entwirft mit viel Einfallsreichtum eine neue Welt, die die Handlung auch über die weiteren Bände tragen kann. Zudem bestückt er diese Welt mit einer Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Wie bei einem Reihenauftakt üblich, können hier einige Aspekte nur kurz angerissen werden, zugleich werden zum Ende hin zusätzliche Handlungsstränge gespannt, die dann im nächsten Band  fortgeführt werden sollen. Dennoch bietet der Auftaktband eine in sich geschlossene Geschichte, die den Hauptstrang zu einem gelungenen Ende führt, auch wenn dabei nicht alle offenen Fragen beantwortet werden können.      

Ein insgesamt gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht, für die nachfolgenden Bände aber auch noch ein wenig Luft nach oben lässt.