Rezension

Gelungener Einstieg in einen nuen Fall

Operation Falkenstein und die Angst vor dem Unbekannten -

Operation Falkenstein und die Angst vor dem Unbekannten
von Alexander Lombardi

Bewertet mit 5 Sternen

„...Furcht ergriff Karl. Wenn die Wachmänner der SS und die Geheimpolizei gemeinsam anrückten, dann musste es sich um etwas Schlimmes handeln, so viel wusste er...“

 

Noch ahnt Karl nicht, dass nach diesem Tag ihr Leben nicht mehr das sein wird, was es war. Mit seinen drei Geschwistern muss er das Zuhause verlassen.

Nach der kurzen Rückblende ins Jahr 1945 wechselt die Geschichte in die Gegenwart an den Starnberger See. Gerade als die Vier – Antonia, Jaron, Emma, Franky – am Strand sind, sehen sie einen Taucher, der sich in Not befindet. Jaron und Antonia holen ihn aus dem Wasser.

Die Autoren haben erneut ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.

Der Schriftstil passt zur Zielgruppe. Gut finde ich, dass die vier Protagonisten zu Beginn mit einem etwas längeren Steckbrief vorgestellt werden.

Die Kindere rfahren, dass der verletzte Taucher ein investigativer Journalist ist. Sein Unfall gibt ihnen Rätsel auf, zumal ihnen bei seinen Sachen einiges auffällt. Momentan aber haben sie ein anderes Problem. Auf das örtliche Flüchtlingsheim gab es erst einen Farbanschlag, dann wurde es in Brand gesetzt.

Die Vier unterhalten sich darüber.

 

„...“Stellt euch mal vor, wir müssten aus Deutschland weg und dann irgendwo anders hin, wo wir in einem Heim leben müssten.“ Emma schauderte...“

 

Auch Franky, dessen Eltern aus Italien stammen, aber schon lange in Deutschland leben, wird beschimpft. Antonias Eltern nehmen eine syrische Flüchtlingsfamilie im Schloss auf. Dabei entwickelt sich ein intensives Gespräch zwischen Antonia und ihren Vater.

 

„...“Warum gibt es Krieg und Terror? […] Und nicht nur, dass Yara und ihrer Familie fliehen mussten, dann gibt es auch noch solche Idioten, die ihnen das Letzte nehmen, was sie haben. […] Und was ich gar nicht verstehe: Warum tut Gott nichts dagegen?“...“

 

Diese letzte Frage muss auch ihr Vater so stehenlassen.

In dem Strang der Vergangenheit kommen die vier Kinder in ein Kinderheim am Starnberger See. Dort geht es echt heftig zu. Gehorsam ist alles. Vor allem für Wilhelm, den Jüngsten, wird das Leben zur Qual.

 

„...Du bist doch kein Baby mehr und wirst schön brav mit deinem Bruder hierbleiben. Hör auf zu heulen, ein deutscher Junge weint nicht!...“

 

Die Trennung von den Eltern und der nur sporadische Kontakt mit seiner geliebten großen Schwester treffen Wilhelm heftig. Karl hingegen sucht nach einem Ausweg aus der Misere.

Während am Ende die Täter für den Farbanschlag gefasst sind, bleiben alle anderen Fragen offen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich hoffe, der nächste Teil lässt nicht allzu lange auf sich warten.