Rezension

Gelungener erster Thriller

Wir sehen dich sterben - Michael Meisheit

Wir sehen dich sterben
von Michael Meisheit

Bewertet mit 5 Sternen

Spannender Thriller, den man nicht mehr aus der Hand legt.

Klappentext:

Berlin: An einem Dezembersonntag soll MyView der Weltöffentlichkeit präsentiert werden. Bei dem geheimen Projekt wurde eine bahnbrechende Technologie entwickelt: Mithilfe eines Chips im Sehnerv kann das Blickfeld eines Menschen live auf einen Bildschirm übertragen werden. Einen Tag vor der Präsentation entdeckt die junge Wissenschaftlerin Nina Kreutzer Videostreams, die durch die Augen von sechs ihr unbekannten Menschen blicken lassen. Menschen, die offensichtlich nicht wissen, dass ihnen ein Chip implantiert wurde – und die jetzt einer nach dem anderen ermordet werden. Zusammen mit dem Polizisten Tim Börde beginnt für Nina ein Wettlauf gegen die Zeit …

Meinung:

Ich war sehr gespannt auf den ersten Thriller von Michael Meisheit.

Ich habe bereits einige Bücher von dem Autor gelesen, die er unter dem Pseudonym Vanessa Mansini veröffentlicht hat. Diese Bücher haben mir unglaublich gut gefallen. Und auch sein erster Thriller konnte mich auf ganzer Linie überzeugen.

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Mit der leicht verpixelten Frau und dem Fokus auf das Auge passt es perfekt zum Thema des Buches. Durch den geprägten Titel macht es auch einen hochwertigen Eindruck.

Auch der Titel ist wunderbar passend gewählt und macht neugierig.

Eine Kamera im Sehnerv mit Liveübertragung finde ich ein spannendes Thema und halte ich für durchaus realistisch für unsere Zukunft. Daher hat mich das Thema und damit dieser Thriller sofort angesprochen.

Das Buch wird aus der Sicht verschiedener Protagonisten in der 3. Person erzählt. Darunter befinden sich die Augenärztin Nina Kreutzer, der Polizist Tim Börde aber auch der Mörder. Das fand ich sehr gelungen, gerade da man als Zivilperson die Dinge manchmal ganz anders sieht als ein „Fachmann“. Spannend fand ich auch besonders die Kapitel aus Sicht des Mörders. 

Das Ermittlerteam macht sich daran herauszufinden, welche Menschen diese Chips im Sehnerv in sich tragen um sie vor dem sicheren Tod zu retten. Michael Meisheit beschreibt ganz wunderbar was wir mit den Augen dieser Menschen sehen, man ist ganz gefesselt und geht mit dem Ermittlerteam auf die Suche nach prägnanten und aussagekräftigen Einzelheiten. Das wird nie langweilig, er baut kleine Erfolge aber auch Misserfolge ein.

Kemal der schüchterne IT-Experte und Mel die taffe Frau vom MEK bleiben leider etwas oberflächlich. Eigentlich erfahren wir nur Hintergründe von Tim, der schon als kleiner Junge Polizist werden wollte und von Nina, die eher durch Zufall in die Angelegenheit hineingezogen wurde. Trotzdem waren mir alle vier sympathisch. Sie haben für mich nachvollziehbar gehandelt, haben ihre Ecken und Kanten und machen auch mal Fehler. Es war schön mitzuerleben wie die Truppe zusammenwächst, zusammenarbeitet und sie sich auch um die anderen sorgen.

Durch diverse überraschende Wendungen und Cliffhanger am Ende von Kapiteln möchte man immer wissen wie es weitergeht. Der Spannungsbogen ist permanent vorhanden, die fast 450 Seiten wurden mir nie zu lang.

Die Beschreibungen der Polizeieinheiten und die kleinen Reibereien zwischen den einzelnen Abteilungen fand ich gut beschrieben und haben das Bild nochmal abgerundet und einen guten Einblick verschafft.

Fazit: 

Ein spannender Thriller mit überraschenden Wendungen, der immer wieder neue Fragen aufwirft und somit den Spannungsbogen oben hält. Wo bis zum Schluss der Täter und seine Beweggründe im Unklaren bleiben.

Vielen Dank Michael Meisheit und dem Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar.