Rezension

Gelungener Krimi über das Theater in Berlin in den 1920er Jahren

Ausgeleuchtet - Gunnar Kunz

Ausgeleuchtet
von Gunnar Kunz

Bewertet mit 5 Sternen

Die Schauspielerin Emily Sydow stirbt bei einem Theaterunfall, als sich zwei Scheinwerfer aus der Verankerung lösen und sie erschlagen. Doch war es wirklich ein Unfall? Kommissar Gregor Lilienthal ermittelt jedenfalls und nimmt alle Schauspieler und Mitarbeiter des Theaters genau unter die Lupe, ebenso wie seine Frau Diana und sein Bruder Hendrik durch private Ermittlungen. 

Der Krimi taucht tief in die Weimarer Republik ein. Man erfährt als Leser viel über die Gesellschaft, politische Unruhen, die drängenden links- und rechtsradikalen Kräfte und Monarchisten, die gegen die junge Demokratie agieren, die Inflation und den Alltag der Menschen in Berlin. Neben dem Unterhaltungsaspekt konnte man dadurch noch einiges Neues erfahren, ohne dass die bekannten Fakten gelangweilt hätten. 

Dazu passt der Erzählstil, der weder oberflächlich, belehrend noch zu kompliziert geraten ist, sondern angemessen gelungen und gut zu lesen ist. Besonders die Dialoge fand ich super, z. B. die Selbstinszenierungen der Schauspieler oder die Kabeleien zwischen Hendrik, Diana und Gregor. 

Der Krimiaspekt kommt dabei nicht zu kurz: Die Mörderjagd ist sehr spannend. Man kann gut miträtseln, wird gerne aufs Glatteis geführt und erlebt einige sehr dramatische Wendungen inklusive Showdown. 

Mein Fazit: Überzeugend! Absolut gelungen! Dies war mein erster Krimi der Reihe (es gibt insgesamt 5 Bände), aber definitiv nicht mein letzter!  Wer gerne historische Krimis liest, ist hier genau richtig. Mir hat er sehr gefallen und daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.