Rezension

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Geschichte strotzt nur so vor Logikfehlern

Himmlisch verliebt - Annette Weber

Himmlisch verliebt
von Annette Weber

Bewertet mit 1 Sternen

Oh man, was für eine Enttäuschung. Ich bin für verrückte Ideen in Büchern eigentlich immer recht offen und lass mich auch gerne auf Bücher ein, bei denen ich bereits von Anfang an ein schlechtes Gefühl hatte. Dieses Ebook von Annette Weber toppt jedoch alles, was ich mir zuvor vorgestellt habe. Normalerweise bin ich ein großer Fan von Büchern, in denen Engel eine Rolle spielen, was ich jedoch hier vorgefunden habe, hat mich lediglich dazu gebracht, mehrfach mit dem Kopf zu schütteln. Dies fängt bereits beim Schreibstil und den Figuren an und endet mit vielen Logikfehlern, bei denen ich am liebsten das Ebook direkt wieder gelöscht hätte.

Annette Weber hat für ihre Geschichte eine sehr einfache Sprache ausgewählt, die schon fast mehr an ein Kinder-, als an ein Jugendbuch erinnert. Die Sätze sind sehr kurz, die Schilderungen einfach gehalten und auch sonst wirkt in dieser Geschichte alles recht platt und einfach. Wie gesagt: Ich mag normalerweise Geschichten rund um Engel, aber diese Geschichte fand ich einfach zu unlogisch und zu ideenlos. Auch die Figuren wirkten sehr seelenlos und wenig ausgearbeitet auf mich. Dazu handeln sie oftmals so vollkommen unlogisch, dass es oft schon weh tat.

Lilith war mir genau fünf Seiten lang sympathisch, danach begann für mich der Part, wo sie nur noch naiv, manipulativ und immer unglaubwürdiger wurde. Sie ist bereits seit einigen Jahren tot und wünscht sich nichts sehnlicher, als für jemanden als Schutzengel da zu sein. Ihr Wunsch wird wahr und damit beginnt das Drama. Ihre Aufgabe besteht darin, ihren zugeordneten Menschen zu beschützen und ihn in seinen Entscheidungen zu beeinflussen, sie darf sich ihm jedoch nie zeigen und nicht das gesamte Leben für ihn lenken. Es kommt, wie es kommen muss und bereits nach 24 Stunden weiß ihr Schützling Elias bereits, dass er einen Schutzengel namens Lilith hat. Er spricht immer wieder zu ihr, versucht sie zu erpressen und haut Gemeinheiten ohne Ende raus. So sagt er u.a., dass er die Schule schwänzen und gemein zu seiner Mutter sein wird, wenn sich Lilith ihm nicht zeigen wird. Also ist sie so naiv und zeigt sich ihm, was er immer wieder ausnutzt, damit sie sich regelmäßig zeigt, obwohl ihr dies verboten ist. Dies sind bereits die ersten Logikfehler, die das Buch zu einem einzigen Drama machen. Elias ist dazu ein absolut unsympathischer Junge, der sich nicht wie fünfzehn, sondern eher wie zehn benimmt und mit einem derartigen Verhalten auch noch durchkommt. 

Auch sonst gibt es einige Logikfehler, über die ich nicht hinwegsehen konnte. Lilith war seit ihrem Tod nicht mehr auf der Erde, nimmt die Entwicklungen jedoch als vollkommen selbstverständlich hin. Am Anfang fand sie es erstaunlich, dass Elias einen PC besitzt, da normalerweise solche nur im Büro stehen würden. Man kann also davon ausgehen, dass Lilith vor mindestens 15-20 Jahren verstorben ist. Das Internet, Computerspiele, Handys und andere Entwicklungen sind für sie vollkommen in Ordnung, sie hinterfragt nichts und wundert sich auch nicht über solche Sachen. Dazu haben sich Lilith und Elias in der echten Welt bereits mehrfach umarmt und geküsst, was verboten ist. Als Lilith - warum auch immer - dann in ein Computerspiel schlüpfen und Elias Spielfigur dort umarmen und küssen kann, heißt es plötzlich, dass sie dies endlich zum ersten Mal tun könnten. Das sind für mich Logikfehler, die a) die Autorin erst gar nicht hätte machen dürfen und b) die spätestens das Lektorat hätte bemerken und bemängeln müssen. 

Ich könnte jetzt noch etliche Sätze über die dunklen Gestalten, Elias Mitschülerin Merle und den Himmel schreiben, aber ehrlich gesagt, ist es mir einfach nicht wichtig genug, so hart es auch klingt. Ich wollte die Geschichte wirklich mögen und ich wollte der Autorin auch gerne eine Chance geben, allerdings bin ich von dem Buch so enttäuscht, dass ich es schon fast bereue, es überhaupt gelesen zu haben.

Aber eines muss man dem Buch ja wirklich hoch anrechnen: Es hat ein schönes Cover! Die dunklen Flügel passen sehr gut zur Geschichte und auch die Farbgestaltung konnte mich überzeugen. Auch die Kurzbeschreibung liest sich gut und klang zunächst vielversprechend. Es ist wirklich unglaublich schade, dass die Geschichte da nicht mithalten konnte. 

Ich wünschte, ich könnte hier ein positives Wort für "Himmlisch verliebt" finden, aber leider habe ich keinen positiven Punkt gefunden. Die Figuren sind flach, naiv und unsympathisch, die Geschichte strotzt nur vor Logikfehlern und auch der Schreibstil konnte mich nicht begeistern. Dies war leider nichts und somit kann ich auch keine Leseempehlung aussprechen. Schade!