Gesellschaftliche Stigmata und SATC
Bewertet mit 5 Sternen
Stell dir vor du liegst im Krankenhaus und wartest auf eine OP. Du bist aufgeregt, deine Gedanken kreisen. Geht alles gut? Werde ich wieder gesund? Die Schwester kommt ins Zimmer und alles was sie zu sagen hat ist, dass du doch sicher noch deine Beine rasieren möchtest.
Die Kollegin steht neben mir und fragt im Flüsterton nach einem Tampon, sie hätte ihre Erdbeerwoche bekommen. Die rote Erna, auf der roten Welle surfen und das alles ganz leise, denn es darf niemand mitbekommen, dass eine Frau einmal im Monat blutet. Sie hat ihre Periode!
Solche Situationen kennt Jede von uns. Darüber spricht man nicht, das entspricht nicht der Vorstellung, das passt nicht. Wer ist dieser "man"? Wieso entspricht meine Achselbehaarung nicht der gesellschftlichen Norm? Wieso ist die Frage nicht "Gefällt DIR! das so besser?"
Der weibliche Körper wird auch im Jahr 2019 tabuisiert und schickaniert. Entscheidet man sich gegen einen Epilierer ist man eine Emanze. Spricht man das Wort "Vagina" laut aus, geht ein empörtes Raunen durch die Menge. Misogynie hat viele Gesichter und Katja Klengel entarnt sie auf intelligente, humoristische Art und Weise. Schonungslos und ehrlich erzählt sie von ihren eigenen Erfahrungen und schenkt den Frauen, die keine Lust mehr haben sich für ihr "Untenrum" rechtfertigen zu müssen, ein Licht am Horizont.
Denn auch wenn Herr Freud da anderer Meinung ist, Frauen können sich durchaus an ihrer Vulva erfreuen und entwickeln nicht zwangsläufig einen Penisneid!