Rezension

Gewaltexzesse in Montana

Angst um Alafair -

Angst um Alafair
von James Lee Burke

Bewertet mit 3.5 Sternen

zu Viel Gewalt, Missbrauch, Alkohol...aber sehr gut geschrieben

Der 20. Band der Dave-Robicheaux-Krimireihe spielt in Montana. Dort befinden sich Clete, seine Tochter Gretchen, Dave, Molly und Alafair. Alles beginnt mit einem Pfeil, der auf Alafair geschossen wird und sie nur haarscharf verfehlt. Dave macht sich auf die Suche nach dem Bogenschützen. Alafair beschleicht das Gefühl, dass es sich um den Serienmörder Asa Surrette handeln könnte, über den sie anstachelnde Artikel veröffentlicht hatte, als er im Gefängnis saß. Angeblich kam er bei einem Gefangenentransport ums Leben, aber ist das wirklich wahr? 

Zur gleichen Zeit wird die Enkelin des milliardenschweren Unternehmers Love Younger gefunden und ein Polizist auf grausame Art und Weise ermordet. Hängen diese Morde und der Anschlag auf Alafair zusammen und wie viel Dreck hat eigentlich die Familie Younger am Stecken?

Auf mehr als 660 Seiten begleiten wir Dave, Clete und deren beiden Töchter beim Ermitteln. 

Der Krimi ist trotz seiner Länge spannend und James Lee Burke kann wirklich richtig gut schreiben. Vor allem seine Naturbeobachtungen finde ich absolut gelungen. Dies ist auch nicht mein erster Band dieser Reihe, den ich gelesen habe und daher weiß ich, dass es hier etwas rauer und brutaler zugeht. Dieser Band übertrifft aber die Vorgänger. Leider auf eine negative Art und Weise. Gewalt, Selbstjustiz, sexueller Missbrauch, Folter, Abartigkeiten, Alkohol fast auf jeder Seite. Dazu derbe Sprüche und fragwürdige Rechtfertigungen für all die Brutalität. Das war mir definitiv zu viel des Bösen. Weniger ist manchmal mehr. Ich hoffe, dass sich die Spirale beim nächsten Band nicht noch weiterdreht, denn wie gesagt: schreiben kann der Autor hervorragend. Schweren Herzens kann ich hier nur 3,5 Sterne vergeben.