Rezension

Gift wirkt .... auch manchmal tödlich

Im Tal der Gebeine
von Alfred Bodenheimer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die jüdischen Schwestern Ruth und Bianca werden im Nazideutschland der Dreißigerjahre von ihren Eltern mit einem Kindertransport nach England geschickt, um ihre Leben zu retten. Es gelingt.

Heute: Bianca Himmelfarb, eine Nenntante des Züricher Rabbiners Gabriel Klein lebt als schwerreiche Frau in Kanada, besitzt jedoch auch in Zürich eine Wohnung, die sie jedes Jahr einmal bewohnt. Nun wurde sie von ihrer Haushälterin Filomena Haas tot aufgefunden. Ermordet, wie sich schnell herausstellt. Mit Zyankali. Rabbi Klein ist zutiefst verstört und da sein Vertrauen in die Polizei nicht das stärkste ist und sogar die Kommissarin Karin Bänziger sich an ihn wendet, um die Familienhintergründe besser zu verstehen, beginnt er selbst zu ermitteln. Das Testament von Tante Himmelfarb wirft Fragen auf, denn entgegen jedweder Annahme gibt es kein Vermögen, gar Schulden. Liegt darin das Motiv des Mordes ? Tiefer und tiefer gräbt Rabbi Klein im Leben von Tante Himmelfarb und entdeckt Spuren, die ihm die Tante fremd machen. Für kurze Zeit gilt er sogar als Verdächtiger. Er reist nach London, er reist nach Wien, um dort Antworten auf seine Fragen zu bekommen, doch mit dieser menschlich tragischen Lösung des Mordfalls, die er wieder zurück in Zürich erlebt, hat er nicht gerechnet.
 

Wie auch in den vorherigen Bänden erzählt er der Autor sehr ruhig und unaufregt, dennoch sehr spannend, seine Geschichte. Die Geschichte spielt um Pessach, dem jüdischen Fest , dass alljährlich im Frühjahr an den Auszug aus Ägypten erinnert. Deshalb erfährt man im Verlauf der Geschichte einiges um Rituale und Gepflogenheiten rund um das Pessachfest. Wer einen Krimi der etwas anderen Art mag, wird diese Reihe schätzen.