Rezension

Going for the Offside

Going for the Goal - Sara Rider

Going for the Goal
von Sara Rider

Bewertet mit 3 Sternen

"Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden. Manchmal muss man im Leben ein Risiko eingehen."

Inhalt:
Jillian Nichols ist eine aufstrebende Sportagentin. Sie kämpft hart, hat sie es als junge Frau doch nicht leicht in der Branche. Doch es läuft gut für sie, bis eines Tages unerwartet Nick "The Punisher" Salinger, ein erfolgreiher Eishockeyspieler der NHL, ihr Büro stürmt und damit ihre Welt auf den Kopf stellt. Denn die beiden trafen sich bereits einmal zu einer Zeit, in der Jillian noch als Praktikantin für eine andere Agentur unterwegs war. Wie bei ihrer ersten Begegnung knisterte es gewaltig zwischen ihnen, doch Jillian muss ihre Gefühle unterdrücken, da ein professionelles Arbeitsverhältnis für sie an erster Stelle steht. Wird sie es schaffen, Arbeit und Privates zu trennen, um ihre Karriere nicht zu gefährden?

Schreibstil, Charaktere und Aufbau:
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Nick und Jillian geschrieben. Allerdings war es teilweise schwer nachzuvollziehen, wer gerade erzählt, da nicht aus der Ich-Perspektive geredet wird, sondern von einem sogenannten allwissenden Erzähler. Wenn also Nick und Jillian gemeinsam auftreten, war es manchmal nicht sofort ersichtlich, über wen gerade primär berichtet wurde. Eine kurze Überschrift beim Kapitelanfang/Perspektivenwechsel wäre da hilfreich gewesen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich ich die Geschichte einfach nicht reingefunden habe, da ich mich schlecht in die Charaktere hineindenken konnte.
Doch im Großen und Ganzen ließ sich das Buch flüssig lesen.

Jillian Nichols ist ein vollkommener Workaholic. Sie arbeitet rund um die Uhr und bearbeitet selbst nachts die Probleme ihrer Klienten. Als Frau hat sie es natürlich besonders schwer unter ihren männlichen Agentenkollegen, vorallem da ihr ärgster Konkurrent ihr am laufenden Band Klienten wegschnappt. Doch sie ist mir zu verkniffen und verspannt. Zwar taut sie im Laufe des Buches auf und wird sorgloser, doch insgesamt bin ich mir ihr nicht warm geworden.
Nick Salinger hingegen ist ein Hitzkopf. Er lässt sich weder auf noch neben dem Eis etwas bieten und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Zu Beginn der Geschichte wirkt er muffelig und wie ein typischer Schläger. Erst später wird klar, dass er sich einfach um Gerechtigkeit bemüht. Wie auch Jillian ist er mir nicht wirklich ans Herz gewachsen, die einzigen, die mir sympathisch waren, sind Nicks Bruder Ben und Jamie, eine Klientin von Jillian. Die beiden Protagonisten waren mir irgendwie zu platt. Es gab von beiden nur zwei Gesichter, entweder den Geschäftsmodus oder die knisternde Leidenschaft, wenn sie zusammen waren. Mir fehlte da mehr "normales" Zwischenmenschliches, das Teilhaben an den Gedanken der Personen, das durch die Erzählperspektive zu kurz kam.

Die Story war für mich auch irgendwie nicht das wahre. Ich mag Eishockey, aber dass es im Grunde nur darum ging, den Vertrag bei der eigenen Mannschaft verlängern zu lassen, war mir nicht genug. Zwar war der Weg dorthin steinig und hatte einige Zwischenstationen, aber keine die mich wirklich gefesselt oder überrascht hätte. Gegen Ende des Buches wird es dann etwas spannender, und ich habe mich sogar über das Ende gefreut.
Aber ehrlich gesagt war ich auch froh, als ich das Buch fertig gelesen hatte. Meine Motivation vom Beginn hielt nicht lange, und das bisschen Aufregung am Ende hat das auch nicht wieder wett gemacht. Schade eigentlich, denn ich glaube, dass man aus dieser Idee durchaus was hätte machen können.

Fazit:
Die Charaktere hatten mir zu wenig Tiefe, und die Geschichte zog sich längere Zeit ohne große Spannungsphasen. Die Erzählperspektive war für mich außerdem nicht ganz passend und leider konnte ich nicht wirklich in das Buch hineinfinden. Es fehlte einfach das gewisse Etwas. Leider nicht meine Geschichte, aber es gibt sicherlich genug Fans.