Rezension

Griechische Mythologie verpackt in eine einzigartige Geschichte

Underworld - Meg Cabot

Underworld
von Meg Cabot

Bewertet mit 4 Sternen

Cover:

Dieses Cover finde ich einfach klasse. Die junge Frau steht in einer Blumenwiese die jedoch in schwarz weiß gehalten ist, sodass sie im Vordergrund steht. Nur die Mohnblumen haben ihre Farbe behalten und wirken als besonderer Farbtupfer. Es ist stürmisch und ich frage mich, befindet sich die junge Frau gerade an der Oberfläche oder doch in der Unterwelt? Das Cover scheint so offensichtlich und lässt doch so viel Interpretationsraum =)

 

Meinung:

Anders als im ersten Band, fällt es Pierce nicht mehr so schwer in der Unterwelt zu leben. Sie liebt John und möchte ihr Leben mit ihm verbringen. Doch verständlicher Weise vermisst sie ihre Eltern, Onkel, Freunde und ihren Cousin Alex. John ist nur um Pierce Sicherheit besorgt, weswegen er ihr erst mal die Besuche außerhalb der Unterwelt auf Isla Huesos untersagt. Ja, John hat schon so seine wilden Momente und man kann auch sagen, dass er ganz schön stur und dickköpfig sein kann, gut nur, dass auch Pierce ihren Dickkopf durchzusetzen weiß. 

Die Furien waren wirklich beängstigend, zwar waren Pierce und ihre Freunde durch die Persephone Kette gewarnt, wenn eine in der Nähe war, wenn man sich jedoch in einer großen Menschenmenge befindet, ist nur schwer zu sagen wer von einer Furie besessen ist. Besonders die Großmutter von Pierce hat bewiesen, wie gefährlich und skrupellos Furien sind. Sie verfolgen ihr Ziel ohne Rücksicht auf Verluste und von positiven menschlichen Gefühlsregungen ist bei ihnen keine Sicht.

Ich wusste aus Erfahrung, dass Träume zwar keine Narben hinterlassen, zumindest keine sichtbaren, aber manchmal bleibt ein Schmerz zurück, der mindestens genauso wehtut.

Pierce ist sich um ihrer Gefühle für John zwar bewusst, dennoch steht sie in einem Konflikt mit sich selbst. Sie möchte mit ihm ihr Leben verbringen, andererseits vermisst sie ihre Familie und den Ausblick in den Himmel von Isla Huesos. Ihr Traum war für mich daher etwas schwieriger zu deuten. War er bedingt durch ihre ganzen Sorgen? Vermag ihre Kette etwas Geschehenes zu reproduzieren oder handelt es sich um einen Vorfall der in der Zukunft eintreten mag? John ist vor über 150 Jahren ertrunken und selbst wenn ihr Traum "nur" das gezeigt hat, was ihm damals widerfahren ist, ist der Anblick einen Menschen zu verlieren den man liebt und ihm nicht helfen zu können mit das schlimmste, was man erleben kann. 

>>Ihr arbeitet daran?<< Er schaute mich immer noch nicht an. >>Wie wollt ihr daran arbeiten? Du bist ein verzogenes Gör aus Connecticut, das klinisch tot war und dann als Verrückte wieder auferstanden ist. Das weiß jeder. Und jetzt bist du mit diesem Testosteronmonster zusammen. Ziemlich unpassend für eine gute Fee, findest du nicht?<<

Nach allem was Pierce widerfahren ist, finde ich ihre Zielstrebigkeit die Menschen die sie liebt zu beschützen eine tolle Einstellung, die ebenfalls von ihrem guten Charakter überzeugt. Egal wie gefährlich es auch sein mag und John sie von ihrem Plan abzubringen versucht, schafft sie sich doch immer durchzusetzen. Nur ihr Cousin Alex, der Hilfe mehr als nötig hat, macht es Pierce und John nicht gerade einfach. Seine Verhaltensweisen sind oftmals speziell und man möchte ihn einfach mal schütteln und ihn zur Vernunft bringen, doch konnte ich ihm sein Verhalten auch nicht verübeln, da er sein Leben lang nur wenig Liebe bekommen hat und auch das Gefühl von Geborgenheit und Wärme kennt er kaum. Wie schwer es für ihn war ohne Vater aufzuwachsen, weil dieser im Gefängnis saß und bei seiner von einer Furienbesessenen Großmutter zu leben. Doch eins muss man Alex lassen, auch wenn es schwierig und sogar gefährlich wird, steht er hinter den Menschen, die er liebt - mutig oder waghalsig - das kann man bei ihm nie genau sagen. 

Charaktere:

Pierce bleibt sich und den Menschen die sie liebt, nach wie vor treu. Obwohl sie durch die Furien nur Leid erfahren hat, fürchtet sie sich nicht, ihnen im Zweikampf gegenüber zu stehen und bewahrt auch sonst einen kühlen Kopf.

John versucht auch hier immer sein Möglichstes, Pierce von Gefahren fern zu halten. Dennoch verwehrt er ihr nicht ihren Herzenswunsch und nimmt sich sogar die Worte des Friedhofwärters zu Herzen.

 

Schreibstil:

Meg Cabot hat mich mit der Fortsetzung der Geschichte nochmals positiv überrascht. Obwohl die Autorin immer wieder die Familie Rector ins Spiel gebracht hat, war mir lange nicht bewusst, wie tief die Rectors wirklich in die Geschehnisse verwickelt sind und wie viel mehr noch dahinter steckt. 

Auch den nörgeligen Friedhofswächter habe ich im zweiten Band richtig lieb gewonnen. Mit seiner Art, frei heraus zu reden stößt er manche zwar vor den Kopf, bringt jedoch auch jede Menge Humor mit ins Spiel.

Mit "Underworld" lernen wir nicht nur die bisherigen Charaktere besser kennen, sondern begegnen auch Johns einzigartigen Freunden. Das Zusammentreffen dieser mit der Gegenwart fand ich sehr amüsant, da es ihre erste Reise an die Oberfläche seit über 150 Jahren war und sich seit dem jede Menge verändert hat.

Eine lesenswerte Geschichte bei der zwei Welten aufeinander treffen =D Band 3 ich komme ;)