Rezension

Großartig!

Vincent - Joey Goebel

Vincent
von Joey Goebel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Vincent wächst in einer vollkommen desolaten Familie auf, doch dann bewirbt sich seine Mutter auf ein ganz neues Projekt, in dem hochbegabte, kreative Kinder gesucht werden. Und genau das ist Vincent! Mit fünf Jahren kommt er auf ein Internat, auf dem seine Fähigkeiten bestmöglich gefördert werden. Er soll ein Künstler werden, der Großes hervorbringt, aber die Voraussetzung dafür ist, dass er permanent unglücklich ist. Um das zu bewerkstelligen, wird ihm Harland zur Seite gestellt, sein Manager, der dafür sorgt, dass das Haus seiner Mutter abbrennt, dass sein Hund stirbt, dass er nur unglückliche Beziehungen mit Mädchen hat... Das Kalkül geht auf, denn erschreibt überragende Musik, Serien und Filme.

Was hier so zynisch klingt, ist der Plan einer Firma namens New Renaissance. Und bei aller guten Absicht, den Kulturbetrieb auf eine besseres Niveau zu heben, geht man doch mit dem Menschen sehr schäbig um. Bis Vincent nicht mehr mitspielen will und das Geschäftsmodell ins Leere läuft.

Der Anfang des Buches war sehr seltsam und es dauerte eine Weile, bis ich mich eingelesen hatte. Aber dann war das Lesevergnügen groß. Das Buch ist so witzig, so zynisch, so ungewöhnlich, so traurig, dass ich es verschlungen habe. Goebel zählt zu den größem Talenten auf dem amerikanischen Literaturmarkt und dieses Buch ist sicherlich nicht das letzte, was ich von ihm gelesen habe.